zerstrittenes paar sitzt bei einer person mit schreibbrett und stift

Das musst du beachten Checkliste für die Scheidung

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Dass die Nerven im Trennungsfall bei beiden Parteien blank liegen, ist nicht ungewöhnlich. Damit die anstehende Scheidung aber reibungslos und für beide Seiten zufriedenstellend ablaufen kann, musst du schnellstmöglich verschiedene Maßnahmen einleiten, um die Trennung schnell über die Bühne zu bringen. Wir haben für dich eine Checkliste für die Scheidung zusammengestellt, an der du dich orientieren kannst.

von N. Haussmann
01.07.2021
4 Min Lesezeit

Checkliste für die Scheidung Das Wichtigste in Kürze

  • Paare müssen im Falle einer Trennung viel organisieren, damit die Scheidung reibungslos über die Bühne geht.

  • Neben Unterhaltsansprüchen müssen unter anderem Kontenfragen, das Sorgerecht für gemeinsame Kinder und die Wohnsituation geklärt werden.

  • Für die Festsetzung des Scheidungstermins ist es wichtig, das genaue Trennungsdatum zu fixieren.

  • Bei einem Ehevertrag und gemeinschaftlichen Testamenten sowie Erbverträgen solltest du deren Gültigkeit überprüfen lassen und ggf. gemeinschaftlich Änderungen vornehmen, die in beiderseitigem Interesse sind.

Checkliste für die Trennung

Im Falle einer anstehenden Scheidung ist es wichtig, schnell Vorkehrungen zu treffen, damit beide Partner die Trennung unbeschadet überstehen. Besonders solltest du auf folgende Punkte achten:

1. Trennungsdatum fixieren

Der erste Punkt auf der Checkliste für die Scheidung ist die Fixierung des genauen Trennungsdatums. Dieses Datum benötigst du, um den Beginn des Trennungsjahres nachweisen zu können. Während des Trennungsjahres müssen dein ehemaliger Partner und du die sogenannte „Trennung von Tisch und Bett“ einhalten, also eure Finanzen, die Schlafzimmer und beispielsweise auch Einkäufe getrennt voneinander gestalten.

2. Wichtige Unterlagen zusammensuchen

Suche unbedingt alle wichtigen Unterlagen zusammen. Dazu gehören neben deinen persönlichen Dokumenten (Personalausweis, Geburtsurkunde, Heiratsurkunde, Ausweise der Kinder) auch Versicherungsunterlagen, Verträge, Kontoauszüge, Gehaltsnachweise, Arbeitsverträge, Mietverträge usw.

3. Kontenfrage klären

Wenn du bisher gemeinsam mit deinem Partner ein Konto hattest, ist es nun Zeit für ein eigenes Konto. Klärt gemeinsam, wie ihr die Zahlung von gemeinsamen Verbindlichkeiten (z. B. Miete) während des Trennungsjahres gestalten wollt.

4. Sorgerecht regeln

Besprich gemeinsam mit deinem Partner und deinen Kindern, wie der Umgang und das Sorgerecht aussehen soll. Dabei sollte stets das Kindeswohl an erster Stelle stehen. Wenn möglich, solltest du bei einem anstehenden Umzug einen Schul- bzw. Kindergartenwechsel vermeiden, damit dein Kind trotz der Trennung möglichst viel Stabilität hat.

5. Unterhaltsfrage besprechen

Kinder haben im Trennungsfall Anspruch auf Unterhalt. Manchmal sind aber auch die Partner untereinander unterhaltsberechtigt. Wichtig zur Klärung dieser Frage sind genaue Kenntnisse über die Einkünfte des anderen und die gemeinsamen Verbindlichkeiten. Wir empfehlen dir, dich bei der Unterhaltsfrage von einem Experten beraten zu lassen. Unsere KLUGO Partner-Anwälte und Rechtsexperten im Familienrecht sind dir hier gern behilflich.

6. Was ist mit einer gemeinsamen Immobilie?

Wenn ihr eine gemeinsame Immobilie habt, muss geklärt werden, wer diese während der Trennungsphase bewohnt. Möglich ist auch eine gemeinsame Nutzung, solange die „Trennung von Tisch und Bett“ eingehalten wird.

7. Krankenversicherung ändern

Während der Trennungszeit kann ein nicht erwerbstätiger Ehepartner familienversichert bleiben. Allerdings solltest du dich frühzeitig um eine Weiterversicherung nach der Scheidung kümmern.

8. Ehevertrag und Erbrecht beachten

Bei Vorliegen eines Ehevertrages solltest du diesen unbedingt auf Gültigkeit prüfen lassen. Ohne Ehevertrag gilt der Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Um diesen zu berechnen, brauchst du Kenntnisse über die Vermögensverhältnisse zum Zeitpunkt der standesamtlichen Heirat im Vergleich zur Trennung.

Auch der Punkt Erbrecht darf auf der Checkliste für die Scheidung nicht fehlen. Liegt ein gemeinsames Testament oder ein Erbvertrag vor, ist jetzt zum Beispiel der passende Zeitpunkt, dieses im gegenseitigen Einverständnis zu widerrufen.

9. Lohnsteuerklasse prüfen

Durch eine Scheidung ändern sich die Lohnsteuerklassen von dir und deinem Partner. Wenn du diese frühzeitig prüfst, können für den Unterhaltspflichtigen Nachzahlungen vermieden werden. Außerdem kann die Änderung der Lohnsteuerklasse auch Auswirkungen auf deine monatlichen Verbindlichkeiten haben. Prüfe also, ob du beispielsweise bei der Abzahlung von Krediten entsprechende Anpassungen vornehmen musst.

10. Inventarliste anlegen

Damit die Trennung des Hausstandes letztlich fair und ohne Streit erfolgt, solltest du eine Inventarliste anlegen und klären, wer was bekommen soll. Bewohnt ihr gemeinsam eine Mietwohnung, muss der Vertrag nach dem Auszug des einen Partners angepasst werden, um den anderen aus der Haftung zu nehmen.

So hilft dir ein KLUGO Partner-Anwalt weiter

Unsere Checkliste für die Trennung enthält nur die wichtigsten Punkte, an die du bei einer Scheidung auf jeden Fall denken solltest. Da aber jede Trennung Besonderheiten aufweist und jeder Fall individuell ist, empfehlen wir dir, anwaltlichen Rat zu holen.

Unsere KLUGO Partner-Anwälte und Rechtsexperten stehen dir im Falle einer Trennung mit ihrer Expertise gern zur Seite und können dich umfassend und professionell begleiten. Nimm einfach jederzeit Kontakt zu uns auf, um einen Termin für ein unverbindliches Erstgespräch zu vereinbaren.

Über unsere Autoren Nina Haussmann

Nina Haussmann ist seit 2016 freiberufliche Texterin, Ghostwriterin und Lektorin. Mit einem Bachelor-Abschluss in Germanistik und Politikwissenschaften und einem Master-Abschluss in Deutscher Literatur hat sie nicht nur ein fundiertes Wissen über die Feinheiten der deutschen Sprache, sondern auch die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich aufzubereiten. Hauptsächlich schreibt sie Texte im juristischen Bereich, vorwiegend zum Thema Erbrecht, und Ratgebercontent. So unterstützt sie auch die KLUGO-Redaktion seit Anfang 2020 regelmäßig mit Blog- und Contentbeiträgen.

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