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Legal Tech: Ersetzt der Chatbot bald den Anwalt?

Legal Technology oder Legal Tech setzt sich aus den englischen Wörtern „legal services“ und „technology“ zusammen. Es wird als Oberbegriff für die Nutzung von Technologien im Rechtsbereich verwendet. Vereinfacht gesagt, beschreibt Legal Tech den Digitalisierungsprozess juristischer Arbeit. Mit Hilfe von Algorithmen, dem Einsatz von künstlicher Intelligenz und verschiedener Software sollen Arbeitsprozesse optimiert werden und im besten Fall größtenteils automatisiert ablaufen. Durch Legal Tech wird schon jetzt in einigen Rechtsbereichen effizienter gearbeitet. Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch Kosten.

Wie KLUGO Legal Tech nutzt

Wir von KLUGO haben ein Ziel: Jeder Mensch soll jederzeit schnell und unkompliziert Antworten auf seine Rechtsfragen erhalten. Um das zu ermöglichen, muss der Umgang mit Rechtsangelegenheiten grundlegend verändert und verbessert werden. Wir glauben, dass langes Suchen nach einem Anwalt heute nicht mehr sein muss. Auch der Gang zum Anwalt vor Ort ist nicht unbedingt mehr notwendig.

Auf unserer Online-Plattform bringen wir Rechtssuchende und Anwälte einfach und ohne Umwege zusammen. Durch unsere telefonische Erstberatung erhalten Rechtssuchende eine erste Einschätzung ihres individuellen Falls. Das spart oft viel Zeit und Nerven und ersetzt in manchen Fällen auch den Gang zum Rechtsanwalt.

Der Service, den wir auf unserer Website anbieten, fällt unter den Begriff Legal Tech. Ein Matching-Algorithmus findet in wenigen Sekunden den passenden Partner-Anwalt für Ihr individuelles Rechtsproblem. Unsere Software unterstützt den Anwalt in seiner Arbeit und hilft ihm, sich möglichst schnell einen Überblick über Ihre individuelle Situation zu verschaffen und Ihren Fall zu bearbeiten.

Legal Tech in der Rechtsberatung

In der Rechtsbranche erfolgt der Einsatz von Technologien oft noch sehr rudimentär. Es wird noch lange nicht das komplette Potenzial ausgeschöpft, dass mittlerweile durch künstliche Intelligenz und Machine Learning verfügbar wäre.

Grundsätzlich wird Legal Tech in drei Stufen unterteilt:

  • Legal Technology 1.0
  • Legal Technology 2.0
  • Legal Technology 3.0

Legal Technology 1.0

Legal Technology 1.0 beschreibt eine Dienstleistung, die Rechtsanwälte in ihrer Arbeit unterstützt. Hierzu zählen Software und Programme, die zum Beispiel selbstständig Dokumente verwalten, den Anwälten die Recherche vereinfachen oder bei der Buchhaltung helfen. Auch Programme, die Videokonferenzen mit Mandanten ermöglichen, fallen unter diese Kategorie.

Legal Technology 2.0

Technologien, die schon ohne die Hilfe des Anwalts arbeiten können, bezeichnen man heute als Legal Technology 2.0. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Programme, die (teil-)autonom kleinere juristische Aufgabenstellungen erledigen. Eine bekannte und mittlerweile häufig genutzte Technologie ist der Chatbot. Der Bot imitiert die Kommunikation im Chat mit einem Menschen und sammelt für den Anwalt alle relevanten Informationen – wie beispielsweise die genaue Fallbeschreibung, die er für die Bearbeitung des Mandates benötigt.

Legal Technology 3.0

Legal Technology 3.0 hat den größten Einfluss auf die Arbeitsweise des Juristen. Es umfasst technologische Lösungen und Software, die komplett selbständig anwaltliche Aufgaben übernehmen können. Durch den gezielten Einsatz von künstlicher Intelligenz sollen menschliche Qualitäten und das Verhalten imitiert werden. So können die Programme auch komplizierte Sinneszusammenhänge erkennen und Lösungsvorschläge liefern. Noch ist die Technologie jedoch nicht ausgereift und wird auf dem Markt kaum aufgegriffen.

Umsetzung von Legal Tech in Deutschland

Seit 2016 ist Legal Tech in Deutschland angekommen. Mittlerweile nutzen knapp 200 Unternehmen Legal Technology. Immer mehr Anwälte erkennen die Chancen, die sich dadurch ergeben und setzen erste Maßnahmen bereits in Ihrer Kanzlei um. Viele Prozesse erfordern jedoch Zeit und Umdenken und sind in den seltensten Fällen von heute auf morgen umsetzbar. Momentan ist noch der Übergang von der Papierakte zur elektronischen Akte im vollen Gang, dieser soll aber bis zum Jahre 2026 abgeschlossen sein.

Die vielschichtigen Möglichkeiten von Legal Technology sollen insbesondere die anwaltliche Prozesse effizienter gestalten und Fehleranfälligkeiten vom menschlichen Handeln senken. Der Mandant soll eine optimale und transparente Betreuung erhalten und es soll ihm leichter fallen, einen Zugang zu Rechtsbeistand zu erhalten. Neben dem Kontakt zu potentiellen Mandaten, helfen Legal Tech-Plattformen auch Anwälten, sich untereinander zu vernetzen. So vereinfachen die Plattformen zum Beispiel den Austausch von rechtlichem Know-how oder eine bessere Terminplanung mit dem Mandanten.

Ersetzt Legal Tech bald den Anwalt?

Wie stark Legal Tech in den Arbeitsverlauf eines Anwalts eingreifen wird, ist noch ungewiss. Das Potential, das allen Entwicklungen im Bereich Legal Tech zugesprochen wird, ist jedoch groß. Experten sind sich einig, dass intelligente Technologien – auf kurze sowie mittelfristige Sicht – die Arbeit eines Anwalts gewinnbringend ergänzen werden. Dass die Technologie den Anwalt komplett ersetzen wird, ist auf lange Sicht jedoch zu bezweifeln. Denn noch ist es dem Computer nicht möglich, komplexe Sachverhalte zu analysieren oder auch mit einem Mandanten empathisch zu interagieren. Ebenso wenig besitzt ein Computer noch nicht die Fähigkeit, ein menschliches Gerechtigkeitsgefühl zu entwickeln.

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Dann nutzen Sie einfach die KLUGO Erstberatung. Die Erstberatung ist ein Telefongespräch mit einem zertifizierten Anwalt aus unserem Netzwerk.

Beitrag juristisch geprüft von der KLUGO-Redaktion

Der Beitrag wurde mit großer Sorgfalt von der KLUGO-Redaktion erstellt und juristisch geprüft. Dazu ergänzen wir unseren Ratgeber mit wertvollen Tipps direkt vom Experten: Unsere spezialisierten Partner-Anwälte zeigen auf, worauf es beim jeweiligen Thema ankommt.