Reisen ist heute einfacher und beliebter denn je. Im Jahr 2018 haben die Deutschen mehr als 51 Millionen Urlaubsreisen ins Ausland unternommen. Doch die schönste Zeit des Jahres ist nicht immer ungefährlich, denn die Rechtslage ist mitunter kompliziert, vor allem in unsicheren Urlaubsländern. Eine korrekte Reisevorbereitung ist somit das A und O, damit ein sicheres Verreisen gelingt – völlig egal, wo es hingeht.
Wer Auslandsreisen antritt, darf sich auf viele neue Eindrücke freuen. Darüber hinaus erwarten den Reisenden aber auch unbekannte und völlig fremde Systeme. Im Ausland ist das Leben, wie man es kennt, meist anders organisiert: Gesundheitssysteme, politische Systeme, Rechtssysteme und die gesellschaftliche Ordnung unterscheiden sich teils stark von dem, was man aus der Heimat gewohnt ist. Die Unkenntnis über diese Unterschiede birgt ein generelles Konfrontationspotenzial. Doch wie der Volksmund weiß: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Was für Deutsche eine völlig unproblematische Verhaltensweise sein mag, kann im Ausland eine Ordnungswidrigkeit oder gar Straftat darstellen. Die Rechtslage im Urlaub ist also nichts, was auf die leichte Schulter genommen werden sollte, wenn man möglichst sicher verreisen möchten. Geht die Reise in Länder, in denen eine unsichere Rechtslage oder ein komplett unterschiedliches Verständnis der Rechtsstaatlichkeit vorherrscht, sollte klar sein, was erlaubt ist und was nicht.
Reist man beispielsweise ins indonesische Aceh oder nach Saudi-Arabien, bewegt man sich in einem rechtlichen Raum, in dem Rechtsprechung nach der islamischen Scharia angewandt wird. Auch im autoritären Singapur gelten extrem restriktive Gesetze zur Kontrolle der gesellschaftlichen Ordnung. Sicheres Reisen beginnt folglich mit der Kenntnis aller wesentlichen Rechtsvorschriften im Zielland.
Um sicher auch in unbekannten Ländern unterwegs sein zu können, sind im Vorfeld unbedingt Informationen zum Rechtssystem vor Ort einzuholen. Man sollte sich einen Überblick verschaffen, was erlaubt ist und was nicht. Dabei hilft zum Beispiel der Informationsservice des Auswärtigen Amts. Aktuelle Reisewarnungen und kulturelle sowie rechtliche Besonderheiten im Zielland sind dort übersichtlich aufgeführt. Je gründlicher man sich im Vorfeld mit den rechtlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten auseinandersetzt, desto sicherer gelingt das Verreisen.
Wichtig ist es zudem, sich im Vorhinein über die Straßenverkehrsordnung und etwaige Regeln der sozialen Interaktion in der Öffentlichkeit zu informieren. Ist der Genuss alkoholischer Getränke in der Öffentlichkeit gestattet? Was besagen die gesellschaftlichen Normen und Werte bezüglich Bekleidung und Freizügigkeit? Indem bereits im Vorfeld länderspezifische Informationen eingeholt werden, reduziert sich das Konfliktpotenzial – und mögliche Kollisionen mit dem Recht können effektiv vermieden werden.
Um sicher zu reisen, ist es durchaus empfehlenswert, vor Reiseantritt sinnvolle Reiseversicherungen, wie etwa eine Reiserechtsschutzversicherung, abzuschließen. Sollte im Urlaubsland rechtliche Hilfe nötig sein, kann die Rechtsberatung des Rechtsschutzversicherers in Anspruch genommen werden. Viele Versicherer übernehmen außerdem entstehende Kosten für Dolmetschereinsätze, die notwendig werden, wenn sich Reisende im Urlaub strafrechtlich verantworten müssen.
Für mehr Sicherheit beim Verreisen sollten Urlauber außerdem die Kontaktdaten der deutschen Vertretungen im Reiseland parat haben. Konsularische Vertretungen sind hierbei die erste Anlaufstelle, wenn eine Rechtsvertretung im Ausland erforderlich wird. Auch wenn man selbst Opfer eines Diebstahls wurde und Reisepass, Kreditkarten und Bargeld nicht mehr verfügbar sind, helfen Konsulate mit Ersatzpässen und notfalls Rückreisegeld aus. Stellen Konsulate Geld zur Rückreise nach Deutschland bereit, muss dieses im Anschluss aber natürlich zurückerstattet werden.
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