Wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, entsteht für den Arbeitgeber die Notwendigkeit, die Stelle so schnell wie möglich neu zu besetzen. Der regelmäßige Weggang von Mitarbeitern kann dabei zu einer großen Belastung werden – ganz besonders dann, wenn die Fluktuation sehr hoch ist und sich das Recruiting neuer Mitarbeiter als schwierig herausstellt.
Die Zeiten ändern sich: Während Arbeitnehmer früher fast ihr ganzes Arbeitsleben im selben Unternehmen verbrachten, zeichnet sich ein Lebenslauf heute auch durch den Wechsel der Arbeitgeber aus. Dies ist für Unternehmen eine echte Herausforderung, denn: Gerade dann, wenn sich Mitarbeiter durch hohe Kompetenz und Erfahrung auszeichnen, hat der Arbeitgeber ein großes Interesse daran, diese auch langfristig an den eigenen Betrieb zu binden.
Eine hohe Fluktuation innerhalb der Belegschaft ist dabei aus Arbeitgebersicht unbedingt zu vermeiden. Sie bringt zahlreiche Nachteile mit sich.
Nachteile von Mitarbeiterfluktuation:
Mitarbeiterangebote sind in diesem Zusammenhang eine gute Möglichkeit, einer unerwünschten Fluktuation entgegenzuwirken. Diese können ganz unterschiedlich aussehen.
Wenn Sie als Arbeitgeber Ihre Mitarbeiter enger an Ihr Unternehmen binden wollen, dann gelingt dies nur dann, wenn zu den objektiven Rahmenbedingungen wie angemessene Bezahlung, ausgeglichener Work-Life-Balance und der umfassenden Ausstattung mit den benötigten Arbeitsmitteln auch eine emotionale Bindung an das Unternehmen hinzukommt.
Dabei ist es wichtig, dass entsprechende Maßnahmen immer beim direkten Vorgesetzten ansetzen. Dies spielt ganz besonders in größeren Unternehmen eine Rolle. Bei kleineren und mittelständischen Unternehmen, die keine ausgeprägten hierarchischen Strukturen aufweisen, ist demgegenüber die Unternehmensleitung direkt gefragt.
Bei der Mitarbeiterbefragung richten Sie sich als Arbeitgeber direkt an Ihre Mitarbeiter. Durch anonymisierte on- oder offline-Fragebögen oder selten auch im direkten Gespräch können Sie so herausfinden, wo „der Schuh drückt“. Eine Befragung liefert Ihnen dazu auch wertvolle Erkenntnisse über schwelende Konflikte, Probleme in der unternehmensinternen Kommunikation und Aufschluss über die von Ihnen geforderten Arbeitsprozesse. Im Rahmen der Mitarbeiterbindung sorgt die Mitarbeiterbefragung für mehr Vertrauen und höhere Loyalität, denn: Als Arbeitgeber zeigen Sie damit, dass Ihnen die Belegschaft wichtig ist und gehört wird.
Mitarbeitervorteile – oder auch Mitarbeiter Benefits – sind zusätzliche Leistungen, die der Arbeitgeber den Mitarbeitern zukommen lässt. In der Auswahl der Benefits sind Unternehmer völlig frei und können kreative Ideen nutzen, um diese den eigenen Mitarbeitern zugutekommen zu lassen.
Benefits sind neben dem Lohn eine gute Möglichkeit, um die Zufriedenheit in der Belegschaft zu steigern und die Mitarbeiterbindung an das Unternehmen zu stärken. Leistungen im Rahmen der Mitarbeiter Benefits können Jobtickets sein, ein Dienstwagen mit der Option auf private Nutzung, aber auch ein Zuschuss zur Kinderbetreuung für Arbeitnehmer mit Kindern.
Weitere Mitarbeiter Benefits sind beispielsweise:
Wichtig zu wissen: Viele der Benefits werden nicht nur vom Arbeitnehmer mit höherer Motivation und größerer Loyalität belohnt, sondern auch vom Fiskus in Form von Steuererleichterungen. So sind zum Beispiel Rabatte auf die eigenen Produkte nach § 8 Abs. (3) Satz (2) des Einkommensteuergesetzes (kurz: EStG) bis zu einer Höhe von 1.080 Euro pro Jahr steuerfrei – hier lohnt sich für Unternehmer der Mitarbeitervorteil also gleich doppelt.
Incentives für Mitarbeiter sind streng genommen ebenfalls Benefits - allerdings kommen hier oft spezielle Team-Events bzw. Veranstaltungen zum Einsatz. Diese dienen als Teambuilding-Maßnahme dazu, den Zusammenhalt innerhalb der Belegschaft zu stärken und gerade auch die Mitarbeiterbindung an das Unternehmen zu maximieren. Auch hier ist die Kreativität der Arbeitgeber gefragt: Vom monatlichen Abteilungsstammtisch bis hin zu Mitarbeiterreisen ins Ausland sind dabei unterschiedliche Varianten denkbar.
Auch in den Incentive-Bereich gehören innerbetriebliche Wettbewerbe, die mit Auszeichnungen bzw. Prämien verbunden sind. Hierbei steht oft die Motivation der Mitarbeiter im Vordergrund, die durch die zusätzlichen Anreize gesteigert wird.
Berufliche Fortbildungen und Schulungen kommen ebenfalls sowohl den Mitarbeitern selbst als auch dem Unternehmen zugute. Als Arbeitgeber zeigen Sie Ihrer Belegschaft so, dass Sie ein Interesse an Weiterentwicklung haben und auch Karrierezielen nicht im Weg stehen. Das bindet nicht nur die eigenen Arbeitnehmer stärker an den Betrieb, sondern kann sogar das Interesse von potenziellen Bewerbern wecken. Insgesamt sind Weiterbildungen und Schulungen gute Mitarbeiterbindungsmaßnahmen: Sie bringen fast schon automatisch auch das Unternehmen wirtschaftlich nach vorne, da die Zunahme an Know-how sich langfristig auch in den internen Arbeits- und Produktionsprozessen niederschlägt.
Veränderungen sind im Personalbereich in jedem Unternehmen an der Tagesordnung. Dies gehört zum unternehmerischen Alltag und ist kein Anlass zur Sorge. Weicht die Fluktuation aber langfristig hohe Spitzen auf, sollte dies ein Grund sein, um sich über bessere Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung Gedanken zu machen. Für Unternehmer bieten sich hier scheinbar endlose Optionen – allen gemein ist aber der Umstand, dass immer beide Seiten von der Investition profitieren. Gerade dem Arbeitgeber kommt ein gutes Betriebsklima mit loyalen Mitarbeitern zugute, denn: Nur so lassen sich langfristig die gewünschten Unternehmensziele erreichen.
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