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Was du wissen solltest WhatsApp-Datenschutz

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Messenger wie WhatsApp haben unser Kommunikationsverhalten revolutioniert: Wir können kostenlos Nachrichten versenden – und zwar so viele wir möchten. Auch Fotos, Videos und Sprachnachrichten können ohne Limit verschickt werden. Was viele dabei vergessen, ist die Frage nach dem WhatsApp-Datenschutz: Wie geht der zum Social-Media-Konzern gehörende Messenger mit den Daten seiner Nutzer um? Antworten auf diese Frage bekommst du in diesem Beitrag.

von N. Haussmann
11.09.2023
6 Min Lesezeit

WhatsApp Datenschutz Das Wichtigste in Kürze

  • WhatsApp kann auf zahlreiche Daten seiner Nutzer zugreifen.

  • Teils wird der Zugriff auf die Daten benötigt, um die verschiedenen Funktionen des Messengers störungsfrei nutzen zu können.

  • Gemäß Artikel 15 DSGVO haben Nutzer von WhatsApp das Recht zu erfahren, welche Daten WhatsApp von ihnen gespeichert hat.

  • Der WhatsApp-Datenschutz ist nicht ausreichend, um WhatsApp auf dem Diensthandy zu nutzen.

  • Du hast Fragen oder ein konkretes rechtliches Problem? Die KLUGO Partner-Anwälte und Rechtsexperten für Datenschutz sind für dich da.

Auf welche Daten darf WhatsApp zugreifen?

Die moderne Kommunikation über digitale Plattformen wie Whatsapp erfordert zwangsläufig eine gewisse Menge an persönlichen Daten. WhatsApp ist hier keine Ausnahme und benötigt bestimmte Zugriffsrechte, um seine Funktionen zu gewährleisten:

  • Von Nutzern angegebene Daten: Bei der Anmeldung werden grundlegende Informationen wie dein Anzeigename, deine Telefonnummer, dein Status und dein Profilbild erfasst. Diese Informationen dienen dazu, deine Identität auf der Plattform zu etablieren.

  • Zugriff auf Kamera und Mikrofon: Der Zugriff auf deine Kamera ermöglicht das einfache Teilen von Fotos und Videos. Gleichzeitig benötigt WhatsApp den Mikrofonzugriff, um Sprachnachrichten aufzeichnen zu können.

  • Zugriff auf Standort: In bestimmten Fällen kann WhatsApp auf deinen Standort zugreifen, um Funktionen wie das Teilen deines aktuellen Aufenthaltsorts zu unterstützen.

  • Nachrichtenstatus: WhatsApp informiert darüber, ob eine von dir gesendete Nachricht gelesen wurde oder nicht, sofern du diese Funktion nicht in den Datenschutzeinstellungen ausgeschaltet hast.

  • Anruflisten: WhatsApp kann auf deine Anrufliste zugreifen, um Anrufe im Zusammenhang mit der App zu verwalten.

Welche Daten speichert WhatsApp?

Die Speicherung bestimmter Daten ist unvermeidlich, um einen reibungslosen Betrieb der App zu gewährleisten:

  • Nachrichtenspeicherung: Nachrichten werden vorübergehend gespeichert, wenn der Empfänger vorübergehend nicht erreichbar ist. Ansonsten erfolgt keine Speicherung von Nachrichten, Fotos/Videos usw. auf den WhatsApp-Servern.

  • Von Nutzern angegebene Daten: Informationen, die du in deinem Profil hinterlegst, werden gespeichert, um dein Konto zu personalisieren.

  • Adressbuch: WhatsApp greift auf dein Adressbuch zu, um Kontakte zu identifizieren, die bereits auf der Plattform sind, und somit eine bessere Nutzererfahrung zu ermöglichen.

Was wie ein schlechter WhatsApp-Datenschutz wirkt, kann der App nur bedingt zur Last gelegt werden: Der Zugriff und die Speicherung der meisten Daten sind wichtig, um die Funktionen zu gewährleisten, die WhatsApp bietet. Ohne Kamerazugriff ist beispielsweise kein Versenden von Bildern möglich, ohne Mikrofonzugriff können keine Sprachnachrichten verschickt werden usw.

Wichtig: WhatsApp hat dank Ende-zu-Ende-Verschlüsselung keinen Zugang zu den unverschlüsselten Inhalten deiner Nachrichten: Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei WhatsApp ist ein sicherheitsrelevanter Mechanismus, der entwickelt wurde, um die Privatsphäre und die Sicherheit der Kommunikation zwischen den Nutzern zu gewährleisten. Bei dieser Art der Verschlüsselung werden die übertragenen Nachrichten, Anrufe und Medieninhalte auf dem Gerät des Absenders verschlüsselt und erst auf dem Gerät des Empfängers wieder entschlüsselt. Dies bedeutet, dass selbst WhatsApp selbst keinen Zugriff auf den unverschlüsselten Inhalt der Nachrichten hat.

Welche Daten gibt WhatsApp weiter?

Bestimmte Informationen teilt WhatsApp mit Dritten. Dazu zählen:

  • Telefonnummer

  • Kontaktliste

  • Geräteinformationen

  • Nutzungshäufigkeit

Wie kann ich herausfinden, welche Daten WhatsApp von mir gespeichert hat?

Gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hast du das Recht, von WhatsApp Auskunft über die von dir gespeicherten Daten zu erhalten. Dazu kannst du eine formelle Anfrage gemäß Artikel 15 DSGVO bei WhatsApp einreichen.

Indem du dieses Recht ausübst, kannst du Klarheit über die Art der gespeicherten Informationen erhalten und sicherstellen, dass deine persönlichen Daten im Rahmen des WhatsApp-Datenschutzes gemäß der geltenden Datenschutzbestimmungen behandelt werden.

Muss ich Updates zustimmen, um WhatsApp weiter nutzen zu können?

WhatsApp sorgte für erhebliche Diskussionen, als es Änderungen an den Datenschutzbestimmungen ankündigte. In der Vergangenheit wurden Nutzer darüber informiert, dass bei Ablehnung dieser Änderungen einige Funktionen eingeschränkt werden könnten. Zum jetzigen Zeitpunkt wurden jedoch weder Funktionseinschränkungen noch Kontosperrungen für diejenigen umgesetzt, die die neuen Datenschutzbestimmungen nicht akzeptieren.

Du hast derzeit also das Recht, neue Datenschutzbestimmungen abzulehnen und WhatsApp trotzdem wie gewohnt zu nutzen.

Wie kann ich dafür sorgen, dass meine Daten besser geschützt werden?

Wenn dir der Schutz deiner persönlichen Daten wichtig ist und dir der WhatsApp-Datenschutz nicht ausreicht, kannst du selbst Schritte unternehmen, um deine Daten zu schützen:

  1. Geh selbst sparsam mit deinen Daten um: Teile nur die Informationen, die unbedingt notwendig sind, um deine Privatsphäre zu schützen.

  2. Nutze alternative Messenger: Neben WhatsApp gibt es eine Reihe von Messenger-Diensten, die einen stärkeren Fokus auf Datenschutz legen. Signal ist eine solche Alternative. Auch Threema und Wire haben einen strengeren Datenschutz als WhatsApp.

Indem du dich bewusst über den WhatsApp-Datenschutz informierst und gegebenenfalls alternative Plattformen in Betracht ziehst, kannst du deine Online-Privatsphäre wirksam schützen.

Was gilt datenschutzrechtlich, wenn ich WhatsApp auf dem Firmenhandy installiert habe?

In Unternehmensumgebungen kann der WhatsApp-Datenschutz mitunter zu einer problematischen Angelegenheit werden. Die umfangreiche Abfrage von Informationen, wie beispielsweise das gesamte Adressbuch, schafft eine Situation, in der es herausfordernd ist, die Privatsphäre der Mitarbeiter bei der Nutzung von WhatsApp im Arbeitskontext zu wahren.

Wenn die Anwendung trotzdem verwendet wird und dabei unbeabsichtigt personenbezogene Mitarbeiterdaten preisgibt, steigt das potenzielle Risiko einer Abmahnung gemäß der DSGVO: Selbst, wenn sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber ihre Datenschutzeinstellungen in WhatsApp anpassen, genügt dies möglicherweise nicht den Anforderungen der Datenschutzverordnung, weil die volle Kontrolle über die Weitergabe von Informationen nicht gewährleistet ist. Deswegen ist es ratsam, dass Unternehmen auf alternative Kommunikationsmittel setzen. Die begrenzte Wahrung der Privatsphäre auf WhatsApp macht es zu einer weniger idealen Option für geschäftliche Zwecke.

So hilft dir ein KLUGO Partner-Anwalt weiter

Du hast Angst, dass deine Daten nicht geschützt wurden, durch den Whatsapp-Datenschutz, geleakt sind oder ein anderes rechtliches Problem, beispielsweise die Verbreitung strafbarer Inhalte bei WhatsApp, vorliegt?

Dann kontaktiere jetzt einen KLUGO Partner-Anwalt und Rechtsexperten und vereinbare einen Termin für ein Erstgespräch. Unsere erfahrenen Rechtsexperten helfen dir gern weiter.

Über unsere Autoren Nina Haussmann

Nina Haussmann ist seit 2016 freiberufliche Texterin, Ghostwriterin und Lektorin. Mit einem Bachelor-Abschluss in Germanistik und Politikwissenschaften und einem Master-Abschluss in Deutscher Literatur hat sie nicht nur ein fundiertes Wissen über die Feinheiten der deutschen Sprache, sondern auch die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich aufzubereiten. Hauptsächlich schreibt sie Texte im juristischen Bereich, vorwiegend zum Thema Erbrecht, und Ratgebercontent. So unterstützt sie auch die KLUGO-Redaktion seit Anfang 2020 regelmäßig mit Blog- und Contentbeiträgen.

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