Wirecard-Klage

Was du wissen musst Wirecard-Klage: So gut sind deine Erfolgsaussichten

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Der Wirecard-Skandal hat tausende Anleger und Investoren hart getroffen. Viele Anleger haben erhebliche Verluste erlitten und möchten nun Schadensersatzansprüche geltend machen. Doch wie gut sind die Erfolgsaussichten für eine Klage gegen Wirecard? In diesem Artikel geben wir dir einen Überblick über die Möglichkeiten, gegen Wirecard vorzugehen und geben dir Tipps, wie du deine Ansprüche am besten durchsetzen kannst.

von N. Haussmann
05.05.2023
5 Min Lesezeit

Wirecard-Klage Das Wichtigste in Kürze

  • Die Verantwortlichen im Wirecard-Skandal werden nun für ihr Handeln zur Rechenschaft gezogen.

  • Zu diesen zählt nicht nur Wirecard selbst, sondern auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young sowie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

  • Betroffene sollten prüfen, ob sie Schadensersatzansprüche gegen Wirecard geltend machen können.

  • Neben Einzelklagen gibt es für Betroffene die Möglichkeit, an einer Sammelklage teilzunehmen.

Wie gehe ich am besten vor, wenn ich gegen Wirecard Klage erheben will?

Wenn du Schadensersatz von Wirecard erhalten und Klage erheben möchtest, gehst du am besten wie folgt vor:

  1. Rechtsberatung: Wende dich an einen Anwalt, der sich auf Kapitalmarktrecht spezialisiert hat, um eine Einschätzung deiner Erfolgsaussichten und der Schadenshöhe zu erhalten.

  2. Dokumentation: Sammel alle relevanten Dokumente, wie beispielsweise Kauf- und Verkaufsbelege von Wirecard-Aktien, um den Schaden nachzuweisen.

  3. Klageeinreichung: Wenn der Anwalt eine Klage für aussichtsreich hält, wird er für dich entweder eine Einzelklage in die Wege leiten oder dir raten, sich der Sammelklage anzuschließen.

Ein KLUGO Partner-Anwalt und Rechtsexperte für Bankrecht und Kapitalanlagerecht ist gern für dich da, wenn du Hilfe bei der Klageeinreichung benötigst oder eine Einschätzung der Erfolgsaussichten wünschst.

Worum genau ging es in dem Wirecard-Skandal?

Der Wirecard-Skandal ist ein Finanzskandal, der im Jahr 2020 aufgedeckt wurde und das deutsche Unternehmen Wirecard betrifft, das ursprünglich als Zahlungsabwickler und Anbieter von Finanzdienstleistungen tätig war. Er gilt als einer der größten Finanzskandale in der Geschichte Deutschlands und hat das Vertrauen in die Finanz- und Regulierungsinstitutionen erschüttert.

Im Juni 2020 gab das Unternehmen bekannt, dass 1,9 Milliarden Euro nicht auffindbar seien und dass es sich wahrscheinlich um einen Betrug handele. Die Aktien von Wirecard brachen daraufhin massiv ein. Kurz darauf stellte das Unternehmen einen Antrag auf Insolvenz.

Die Ermittlungen der deutschen Behörden ergaben, dass es sich bei den fehlenden Milliarden um eine Erfindung handelte und dass das Unternehmen seit Jahren falsche Bilanzen erstellt hatte, um Investoren und Regulierungsbehörden zu täuschen. Der Vorstand und andere Mitarbeiter wurden beschuldigt, in den Betrug verwickelt zu sein, und es kam zu Verhaftungen und Anklagen. Der Finanzprüfer EY und die BaFin hatten die manipulierten Geschäftsberichte von Wirecard jahrelang abgesegnet und sich so mitschuldig gemacht.

Was ist das KapMuG-Verfahren?

Das Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMuG) ist ein deutsches Gesetz, das im Jahr 2005 verabschiedet wurde und den Schutz von Kapitalanlegern verbessern soll. Das Gesetz ermöglicht es einer Gruppe von Kapitalanlegern, die aufgrund desselben Sachverhalts einen Schaden erlitten haben, gemeinsam gegen das Unternehmen vorzugehen, in das sie investiert haben, § 1 Abs. 1 KapMuG.

Im Wirecard-Fall wurde das KapMuG-Verfahren im September 2020 vom Oberlandesgericht München eröffnet und von einer Verbraucherorganisation im Namen der geschädigten Anleger geführt. Ziel des Verfahrens ist es, festzustellen, ob Wirecard seine Kapitalmarktinformationen rechtzeitig und vollständig veröffentlicht hat und ob das Unternehmen damit gegen seine Informationspflichten verstoßen hat.

Ist eine Einzelklage oder Sammelklage gegen Wirecard sinnvoller?

Ob eine Einzelklage oder die Teilnahme an der Wirecard-Sammelklage (Teilnahme am KapMuG-Verfahren) gegen Wirecard sinnvoller ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Art und dem Umfang des Schadens, den du erlitten hast, deiner individuellen Situation und deinen rechtlichen Möglichkeiten.

Eine Einzelklage kann sinnvoll sein, wenn du individuelle Ansprüche hast, die von anderen Klägern abweichen. Eine Sammelklage hingegen bietet sich an, wenn viele Anleger ähnliche Schäden erlitten haben und es effizienter und kostengünstiger ist, sich einer Gruppenklage anzuschließen. Es ist auch möglich, eine Sammelklage zu erheben, da die Anzahl der betroffenen Anleger die Relevanz des Falls unterstreicht.

Gegen wen sind die Erfolgsaussichten einer Klage im Wirecard Skandal am besten?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Schadensersatzforderungen im Wirecard-Skandal geltend zu machen:

  • Klage gegen EY: Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat sich im Wirecard-Skandal nachweislich mitschuldig gemacht. Experten schätzen die Erfolgsaussichten bei einer Klage gegen EY als momentan am besten ein.

  • Klage gegen BaFin: Obwohl die BaFin ebenfalls zur Verantwortung gezogen wird, sind Klagen gegen EY derzeit als erfolgversprechender zu bewerten.

  • Sammelklage gegen EY und Wirecard: Dem KapMuG-Verfahren gegen Wirecard und EY können sich alle Betroffenen anschließen. So können Zeit und Kosten gespart und eine effiziente Lösung für alle betroffenen Anleger gefunden werden.

  • Klage gegen Wirecard: Schadensersatz bei Wirecard direkt zu fordern, ist theoretisch möglich, doch wenig erfolgversprechend. Da das Unternehmen Insolvenz angemeldet hat, kann es Schadensersatzansprüche nicht bedienen.

Du gehörst zu den Geschädigten des Wirecard-Skandals? Dann raten wir dir, deine Ansprüche prüfen zu lassen und gegebenenfalls rechtliche Schritte einzuleiten, um deine Interessen durchzusetzen. Ein Fachanwalt für Bankrecht und Kapitalmarktrecht kann dich beraten, deine individuelle Situation beurteilen und die besten rechtlichen Möglichkeiten für dich finden.

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Über unsere Autoren Nina Haussmann

Nina Haussmann ist seit 2016 freiberufliche Texterin, Ghostwriterin und Lektorin. Mit einem Bachelor-Abschluss in Germanistik und Politikwissenschaften und einem Master-Abschluss in Deutscher Literatur hat sie nicht nur ein fundiertes Wissen über die Feinheiten der deutschen Sprache, sondern auch die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich aufzubereiten. Hauptsächlich schreibt sie Texte im juristischen Bereich, vorwiegend zum Thema Erbrecht, und Ratgebercontent. So unterstützt sie auch die KLUGO-Redaktion seit Anfang 2020 regelmäßig mit Blog- und Contentbeiträgen.

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