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Betrugsmasche Wohnung mieten: So schützen Sie sich davor

STAND 31.07.2023 | LESEZEIT 3 MIN

Eine Wohnungssuche ist durchaus aufregend. Schließlich möchte man eine schöne Wohnung zu einem angemessenen Preis finden. Gerade in einer Großstadt ist dies kein einfaches Unterfangen. Insbesondere, wenn der Preis ohne erkennbaren Grund deutlich zu niedrig ist, gilt es, skeptisch zu werden. Woran Sie sonst noch Fake Wohnungsanzeigen erkennen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch bei der Wohnungssuche sollte man logisch denken; wenn eine Wohnung viel zu preiswert erscheint, gibt es wahrscheinlich einen Haken.
  • In diesem Fall sollte man auch keine privaten Daten teilen.
  • Es gibt einige Anhaltspunkte, die auf eine Fake-Wohnungsanzeige hindeuten.
  • Überweisen Sie nie Geld vorab, wenn Sie weder die Wohnung noch den Vermieter jemals gesehen haben.
  • Wenn Sie den Vermieter oder den Makler noch nie getroffen haben, sollten Sie auch keine Kopie Ihrer Ausweisdokumente senden.

Was sind die häufigsten Betrugsmaschen?

Es gibt einige Betrugsmaschen in Sachen Wohnung mieten. Viele davon sind nicht unbedingt neu, aber durch das Internet einfacher geworden.

Vorabzahlungen von Kaution und Miete

Hier wird oft mit verschiedenen Gründen argumentiert. Der vermeintliche Vermieter ist gerade im Ausland, deswegen solle der potenzielle Mieter Kaution und Miete auf ein Konto überweisen. Falls Sie die Person nicht kennen und noch nie gesehen haben, sollten Sie die Kaution und Miete nicht vorher überweisen. Eventuell handelt es sich um eine Fake-Wohnungsanzeige.

Nachnahmebetrug

Nachnahmebetrug ist ein Klassiker unter den Betrugsmaschen. Hierbei bietet der angebliche Vermieter eine postalische Schlüsselzusendung via Nachnahme an. Oft werden auch tatsächlich Schlüssel versendet. Diese passen dann aber zumeist nicht in das Schloss der Wohnung.

Ausgabe als Makler & kostenpflichtige Wohnungsbesichtigung

Manchmal geben sich Personen als Makler aus, welche keine sind. Warum? Um beispielsweise eine Vorabgebühr für eine Wohnungsbesichtigung zu verlangen. Dies passiert oft in sehr beliebten Städten und Vierteln. Auch hier sollte man den Makler in Person gesehen haben. Darüber hinaus ist davon abzuraten, Geld für eine Wohnungsbesichtigung zu bezahlen. Schließlich wird der Makler über seine Provision entlohnt.

Phishing Mails

Phishing Mails sind fast genauso alt wie das Internet selbst. Dabei geben sich Betrüger zum Beispiel als Immobilienportal, Vermieter oder Makler aus. Das Ziel liegt darin, persönliche Daten zu erhalten. Weiterhin sollten Sie nie E-Mail Anhänge von Absendern öffnen, die Sie entweder nicht kennen oder von denen Sie keinen E-Mail-Anhang erwarten.

Verlangen einer Personalausweiskopie

Manche Betrüger haben es nicht nur auf Ihre elektronischen Daten abgesehen. Deswegen sollten Sie auch hier vorsichtig sein. Senden Sie keine Personalausweiskopie, wenn Sie den Vermieter bisher nicht persönlich kennengelernt und die Wohnung bisher nicht besichtigt haben.

Wie erkenne ich gefälschte Wohnungsanzeigen?

Es gibt mehrere Anhaltspunkte, die auf eine Betrugsmasche mit einer falschen Wohnung hindeuten. Einer davon ist sicherlich der Preis. Wenn dieser deutlich zu niedrig ist und es dafür keine logische Erklärung gibt, sollten Sie skeptisch werden. Ebenso ist es keine gute Idee, einen Mietbetrag vorab zu bezahlen, wenn Sie weder Wohnung noch Vermieter jemals persönlich gesehen haben.

Ein Blick auf die Kontonummer kann ebenfalls Sinn ergeben. Die IBAN eines in Deutschland befindlichen Kontos beginnt immer mit “DE”. Sicherlich gibt es auch in Deutschland Menschen mit Konten im EU-Ausland oder in weiteren Ländern. Dennoch kann es sinnvoll sein, hierauf zu achten. Auch bei Auslandsüberweisungen sollten Sie eine gewisse Vorsicht wahren.

Kommunikation ist enorm wichtig. Wenn die Person eine Wohnung in Deutschland vermietet und sowohl schlechtes Deutsch, als auch schlechtes Englisch spricht, besteht die Möglichkeit, dass diese sich gar nicht in Deutschland befindet.

Kopieren Sie die Wohnungsanzeige und fügen Sie diese bei einer Suchmaschine ein. Viele Betrüger wollen effizient arbeiten. Deswegen nutzen sie dieselbe Beschreibung für verschiedene Inserate. Sollten sich hier die Angaben unterschieden, so kann es gut möglich sein, dass die Anzeige nicht zu einer Wohnung gehört, die derzeit einen neuen Mieter sucht.

Schauen Sie sich in jedem Fall die Fotos genau an. Passen diese zur Beschreibung? Haben Sie dieselben Fotos auch in anderen Anzeigen gesehen? Oft geben die Fotos ebenfalls einigen Aufschluss darüber, ob Sie es potenziell mit einer Fake-Wohnungsanzeige zu tun haben.

Was kann ich tun, wenn ich Opfer einer Betrugsmasche wurde?

Wenn Sie auf eine Fake-Wohnungsanzeige hereingefallen sind, hilft es, Ruhe zu bewahren. Das lässt sich manchmal einfacher sagen, als es tatsächlich umzusetzen. Trotzdem sollten Sie versuchen, besonnen zu agieren. Versuchen Sie, den Tathergang so gut wie möglich zu dokumentieren. Ist die Wohnungsanzeige oder sind andere Wohnungsinserate vom vermeintlichen Vermieter aktuell noch online? Gibt es eine Bankverbindung oder sonstige Informationen? Diese sollten Sie in jedem Fall aufbewahren. Darüber hinaus können Sie eine Anzeige bei der Polizei erstatten, da es sich hierbei um Betrug handelt. Ebenso ist es eine gute Idee, das Immobilienportal zu kontaktieren, auf welchem Sie das Inserat gefunden hatten. Kontaktieren Sie außerdem einen Fachanwalt für Mietrecht. Dieser kann Ihnen in einer juristischen Ersteinschätzung verschiedene Möglichkeiten aufzeigen.

So hilft Ihnen ein KLUGO Partner-Anwalt weiter

KLUGO arbeitet mit erfahrenen Anwälten zusammen. Diese kennen sich im Mietrecht ebenso aus wie im Immobilienrecht. Auch bei einem Betrugsfall können diese Sie unterstützen. Kontaktieren Sie hierzu einen KLUGO Partner-Anwalt und Rechtsexperten, um eine erste juristische Einschätzung zu Ihrem Anliegen zu erhalten.

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Beitrag juristisch geprüft von der KLUGO-Redaktion

Der Beitrag wurde mit großer Sorgfalt von der KLUGO-Redaktion erstellt und juristisch geprüft. Dazu ergänzen wir unseren Ratgeber mit wertvollen Tipps direkt vom Experten: Unsere spezialisierten Partner-Anwälte zeigen auf, worauf es beim jeweiligen Thema ankommt.