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Informiere dich über wichtige Themen Immobilienrecht

Das Immobilienrecht umfasst alle Themen, die Immobilienkäufer und -verkäufer beschäftigen. Es enthält unter anderem Gesetze zu Sachmängeln, Vertragsrücktritt, Wohnrecht und Rückauflassungsvormerkung. Erfahre mehr dazu in unseren Beiträgen.

von KLUGO
09.04.2025
6 Min Lesezeit

Immobilienrecht Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kaufvertrag einer Immobilie muss durch einen Notar beurkundet werden, der den Vertrag erstellt und erklärt.

  • Vor dem Kauf solltest du die Immobilie gründlich prüfen lassen, inklusive baulichem Zustand, Grundbuch und Baugenehmigungen.

  • Die Eigentumsübertragung erfolgt durch die Eintragung im Grundbuch, das wichtige Informationen zu Rechten, Belastungen und Verfügungsbeschränkungen enthält.

  • Ein Mietvertrag klärt Rechte und Pflichten von Mieter und Vermieter, inklusive Miethöhe, Kaution und Nebenkosten.

  • Bei Zwangsversteigerung können Schuldner durch Maßnahmen wie Ratenzahlungen die Versteigerung abwenden oder einstellen.

Was ist Immobilienrecht?

Das Immobilienrecht befasst sich mit allen rechtlichen Fragen rund um Grundstücke und Immobilien. Es umfasst eine Vielzahl von Themen, von Kauf und Verkauf über Vermietung und Verpachtung bis hin zu Finanzierung und Beleihung von Immobilien.

Kauf und Verkauf von Immobilien

  • Kaufvertrag: Der Kaufvertrag muss von einem Notar beurkundet werden. Er erstellt den Vertrag und erklärt seinen Inhalt.

  • Immobilie prüfen (Due Diligence): Vor dem Kauf einer Immobilie solltest du diese Immobilie gründlich prüfen. Die Prüfung umfasst:

    • Den baulichen Zustand: Du solltest ein Gutachten erstellen lassen, um mögliche Mängel festzustellen.

    • Einsicht ins Grundbuch: Damit kannst du prüfen, ob Belastungen wie Hypotheken, Dienstbarkeiten oder Grundschulden vorhanden sind.

    • Baugenehmigung und -pläne: Damit kannst du sicher gehen, dass alle Umbauten legal sind.

  • Kaufpreis und Finanzierung: Alle Angaben zu Darlehen und Banken sowie der Zahlung insgesamt.

Eigentum und Grundbuch

  • Eigentumsübertragung: Durch die „Auflassung“ bzw. Eintragung des neuen Eigentümers im Grundbuch erfolgt der Eigentumsübergang.

  • Grundbuch: Das Grundbuch enthält folgende Informationen:

    • Rechte: Wegerechte, Wohnrechte usw.

    • Belastungen: Hypotheken, Grundschulden usw.

    • Verfügungsbeschränkungen: Zwangsversteigerungen usw.

Miete und Pacht

  • Mietvertrag: Im Mietvertrag sind die Rechte und Pflichten von Mieter und Vermieter geklärt:

    • Mietdauer

    • Miethöhe und Kaution

    • Nebenkostenrechnung

    • Kleinreparaturklauseln

    • Sonstige Rechte und Pflichten

  • Mietpreisbremse: In bestimmten Gebieten dürfen Mieten höchstens 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen, wenn sie wieder vermietet werden.

  • Kündigungsfristen: Für Mieter beträgt die Kündigungsfrist 3 Monate. Für Vermieter ist die Kündigungsfrist jedoch abhängig von der Mietdauer.

  • Kündigungsschutz: Die Kündigung von Mietern ist nur in bestimmten Fällen fristgerecht möglich, bspw. bei Eigenbedarf oder Vertragsverletzung.

Makler

  • Maklercourtage: Die Maklerprovision zahlt derjenige, der den Makler beauftragt hat.

  • Pflichten des Maklers: Zu den Pflichten des Maklers gehören die gründliche Beratung, Vermittlung sowie Bereitstellung der wichtigsten Informationen über die Immobilie.

Baugenehmigung und Bauplanung

  • Baugenehmigung: Eine Baugenehmigung wird von der zuständigen Bauaufsichtsbehörde erteilt und ist erforderlich für Neubauten, Anbauten und umfangreiche Umbauten.

  • Baurechtliche Vorschriften: Darunter versteht man unter anderem Bebauungspläne, Abstandsflächen, statistische Anforderungen und Brandschutz, die erfüllt sein müssen.

Nachbarrecht

  • Grenzbebauung: In den Landesbauordnungen geregelte Mindestabstände zu Nachbargrundstücken bei Bauvorhaben.

  • Immissionsschutz: Darin wird geregelt, wie das Eindringen von Lärm, Gerüchen und anderen Einwirkungen auf die Nachbargrundstücke verhindert werden kann.

Zwangsversteigerung

  • Ablauf: Meist wegen Zahlungsunfähigkeit der Eigentümer wir in einem gerichtlichen Verfahren die Zwangsversteigerung durchgeführt.

  • Schritte:

    • Zuerst wird ein Antrag durch Gläubiger gestellt

    • Ein Verkehrswertgutachten wird erstellt

    • Bekanntmachung der Zwangsversteigerung

    • Ein Versteigerungstermin wird festgelegt

    • Daraufhin wird der Zuschlag erteilt.

  • Schutz des Schuldners: Der Schuldner kann durch bspw. Ratenzahlung die Zwangsversteigerung abwenden oder einstellen.

Wohnungseigentum

  • Eigentümergemeinschaft: Alle Wohnungseigentümer eines Gebäudes sind in der Eigentümergemeinschaft versammelt.

  • Rechte und Pflichten: Die Rechte und Pflichten unterscheiden sich je nach Gemeinschaftseigentum (Gebäudeteile: Dach, Treppenhaus) und Sondereigentum (eigene Wohnung).

  • Eigentümerversammlung: In der Eigentümerversammlung werden Entscheidungen über die Verwaltung und Instandhaltung des Gebäudes entschieden. Entscheidet sich die Mehrheit, so sind die anderen Mitglieder auch daran gebunden.

Wobei kann dir ein Anwalt im Immobilienrecht helfen?

Ein Anwalt im Immobilienrecht kann in vielen verschiedenen Situationen wertvolle Unterstützung bieten. Hier sind einige wichtige Fälle, in denen du die Hilfe eines erfahrenen Anwalts in Anspruch nehmen solltest:

  1. Kauf oder Verkauf einer Immobilie: Ein Anwalt kann Verträge und Vereinbarungen prüfen, sicherstellen, dass alle rechtlichen Aspekte abgedeckt sind, und darauf achten, dass keine unfairen Bedingungen enthalten sind.

  2. Grundbuchangelegenheiten: Ein Anwalt hilft dir bei der Eintragung oder der Änderung von Eintragungen im Grundbuch, was besonders wichtig ist, um Eigentumsrechte rechtlich abzusichern.

  3. Mietrecht und Vermietung: Egal ob du Vermieter oder Mieter bist, ein Anwalt kann dich bei der Erstellung und Prüfung von Mietverträgen unterstützen, bei Streitigkeiten helfen und dich über deine Rechte und Pflichten informieren.

  4. Bauverträge und Bauvorhaben: Bei der Planung und Durchführung von Bauprojekten kann ein Anwalt sicherstellen, dass alle Verträge und Genehmigungen rechtlich einwandfrei sind und dich bei Streitigkeiten mit Bauunternehmen oder Handwerkern unterstützen.

  5. Eigentümergemeinschaften und Wohnungseigentum: Ein Anwalt kann dich bei rechtlichen Fragen rund um Eigentümerversammlungen, Hausordnungen und Konflikten innerhalb der Eigentümergemeinschaft beraten.

  6. Zwangsversteigerung und Immobilienverwertung: Solltest du von einer Zwangsversteigerung betroffen sein oder an einer teilnehmen wollen, kann ein Anwalt dir dabei helfen, den Prozess zu verstehen und deine Rechte zu wahren.

  7. Schadensersatzansprüche: Wenn es zu Baumängeln oder Schäden an der Immobilie kommt, hilft dir ein Anwalt, Ansprüche gegen Bauunternehmen oder Handwerker durchzusetzen.

  8. Nachbarschaftsstreitigkeiten: Ein Anwalt kann bei Konflikten mit Nachbarn bezüglich Grundstücksgrenzen, Lärmbelästigung oder anderen Streitpunkten vermitteln und Lösungen finden.

Ein Anwalt im Immobilienrecht sorgt dafür, dass du rechtlich abgesichert bist, und hilft dir dabei, potenzielle Probleme zu vermeiden oder zu lösen. Wenn du unsicher bist, ob du rechtlichen Beistand benötigst, kannst du auch zunächst eine Beratung in Anspruch nehmen, um die beste Vorgehensweise zu besprechen.

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