Frau sitzt ratlos vorm Laptop

Achtung, Betrug! Phishing erkennen: Diese Warnsignale solltest du kennen

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Stell dir vor: Am Freitagnachmittag kommt eine Mail von einem Lieferdienst, deine Bestellung sei nicht angekommen. Mit halbem Blick klickst du auf den Link und schon bist du Opfer von Phishing.

Damit dir das nicht passiert, erfährst du in unserem Beitrag, wie du Phishing-Mails, SMS, WhatsApp-Nachrichten, Webseiten und andere digitale Betrugsversuche erkennst und dich schützt.

von KLUGO
04.11.2025
5 Min Lesezeit

Phishing erkennen ☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Ob per Mail, SMS oder dem Pop-up-Fenster: Klicke niemals ohne Bedacht auf digitale Oberflächen und Links.

  • Betrüger haben mit Phishing immer das Ziel, sensible Daten abzugreifen oder Malware auf Geräte zu laden.

  • Wenn du Opfer von einem Phishing-Angriff geworden bist, solltest du die zuständigen Behörden informieren.

Was ist Phishing?

Phishing ist Betrug im Internet: Betrüger versuchen, an sensible Daten wie Passwörter, Bankdaten oder Kreditkarteninformationen zu kommen. Sie verschicken Mails, SMS oder WhatsApp-Nachrichten mit Links oder Anhängen, die Malware installieren oder dich auf gefälschte Webseiten führen.

KI-gestütztes Phishing: eine neue Gefahr

Künstliche Intelligenz verändert, wie Phishing betrieben wird, und macht Betrüger deutlich gefährlicher. Besonders auffällig sind diese Entwicklungen:

  • Realistische Mails: KI erzeugt personalisierte Nachrichten mit echten Logos, korrektem Schreibstil und individueller Anrede, sodass sie kaum von echten Mails zu unterscheiden sind.

  • Deepfake-Anrufe und Videos: Stimmen oder Videos werden manipuliert, sodass Anrufe oder Video-Botschaften täuschend echt wirken.

  • Echtzeit-Interaktion: KI-Chatbots können in Nachrichten oder auf Webseiten direkt auf Fragen reagieren, Vertrauen aufbauen und so Nutzer dazu bringen, Daten preiszugeben.

💡 Tipp: Sei besonders kritisch bei Nachrichten, die ungewöhnlich präzise oder persönlich wirken. Prüfe Absender, Links und Anhänge immer genau, bevor du reagierst.

Phishing-Mails erkennen

E-Mail-Phishing ist weiterhin die häufigste Phishing-Methode, oft in Form von E-Mails mit Links, die auf gefälschte Login-Seiten führen (Credential-Harvesting). Da Phishing-Mails immer raffinierter werden, ist es umso wichtiger, aufmerksam zu bleiben und auf bestimmte Warnsignale zu achten. Die folgenden Hinweise helfen dir, betrügerische Nachrichten frühzeitig zu erkennen:

  • Absenderadresse prüfen: Auch wenn sie echt aussieht, können Zahlen oder ungewöhnliche Domains auf Betrug hinweisen.

  • Dringlichkeit oder Drohungen: Sätze wie „Konto wird gesperrt!“ sollen dich unter Druck setzen – bewahre Ruhe.

  • Grammatik- und Rechtschreibfehler: Klassiker bei Phishing-Mails, also aufmerksam lesen.

  • Verdächtige Links: Maus über Links fahren, um die echte URL zu prüfen.

  • Anhänge: Öffne keine unbekannten Rechnungen oder Dokumente, sie könnten Schadsoftware enthalten.

  • HTML-Mails: Selbst unsichtbare Grafiken können gefährlich sein.

Vorbeugende Maßnahmen

Um dich langfristig vor Phishing und anderen Online-Bedrohungen zu schützen, helfen vorbeugende Maßnahmen, die Sicherheit deiner Konten deutlich zu erhöhen. Achte dabei besonders auf folgende Punkte:

  • Sicherheitssoftware installieren: Halte Antivirus- und Anti-Malware-Programme stets aktuell.

  • Vorsicht bei Links & Anhängen: Prüfe Informationen direkt über die offizielle Webseite, statt Links in E-Mails zu klicken.

  • Webseiten überprüfen: Achte auf HTTPS und das Schloss-Symbol in der Browserleiste.

  • Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktivieren: Zusätzlicher Schutz für deine Konten.

  • Bleib informiert: Nutze seriöse Quellen wie KLUGO oder Verbraucherschutz-Webseiten, um auf dem Laufenden zu bleiben.

💡 Extra-Tipp: Prüfe den E-Mail-Header, um die echte Absender-IP zu sehen.

So aktivierst du den E-Mail-Header in deinem Mailprogramm.

Die Schritte unterscheiden sich je nach Anbieter. Hier sind drei Beispiele:

Outlook

  1. Öffne die betreffende E-Mail.

  2. Klicke oben links auf „Datei“.

  3. Wähle „Informationen“ und anschließend „Eigenschaften“.

GMX

  1. Öffne die E-Mail.

  2. Klicke auf das Symbol mit den drei Punkten (⋯).

  3. Wähle „Mehr Informationen“.

Apple Mail (Mac)

  1. Öffne die E-Mail.

  2. Gehe in der Menüleiste auf „Darstellung“„E-Mail“„Alle Header“.

Was, wenn du auf Phishing hereingefallen bist?

Keine Panik – auch wenn du auf einen Phishing-Link geklickt oder einen Anhang geöffnet hast, lässt sich der Schaden oft begrenzen, wenn du schnell handelst.

Schritt 1: Sofortmaßnahmen

  • Gerät vom Internet trennen.

  • Antivirus-Scan durchführen, ggf. System zurücksetzen.

  • Passwörter von E-Mail und Online-Konten ändern.

  • Bankkarten sperren (116 116 für Sperr-Notruf).

Schritt 2: Vorfall melden

  • Bank informieren und Zugänge sichern.

  • Polizei einschalten, ggf. Anzeige gegen Unbekannt.

  • Anbieter kontaktieren, dessen Namen missbraucht wurde.

⚠️ Wichtig: Lösche die Phishing-Mail nicht. Wenn dir durch den Angriff Schäden entstehen, ist sie später ein Beweismittel.

Weitere Phishing-Varianten

Phishing passiert längst nicht mehr nur per E-Mail. Betrüger werden immer kreativer und nutzen verschiedene Kanäle, um an sensible Daten zu gelangen. Deshalb lohnt es sich, die häufigsten Formen zu kennen und zu wissen, worauf du achten musst.

  • Fakeshops: Gefälschte Online-Shops verlangen Vorkasse, liefern aber keine Ware. Prüfe Impressum, Bewertungen und Zahlungsarten, bevor du bezahlst.

  • Spear-Phishing: Persönlich zugeschnittene Nachrichten mit vertrauten Details sollen Vertrauen erzeugen und Daten abgreifen.

  • Smishing & WhatsApp-Phishing: SMS oder Messenger-Nachrichten mit Links oder Aufforderungen zur Eingabe sensibler Daten – seriöse Firmen fragen so nie.

  • Vishing: Telefonanrufe von angeblichen Behörden oder Banken, die dich unter Druck setzen. Im Zweifel Gespräch beenden und selbst zurückrufen.

  • Social Media Phishing: Fake-Profile verschicken Links oder Gewinnspiele, um Daten zu stehlen.

  • Fake-Pop-ups & Apps: Pop-ups oder Apps enthalten oft Malware. Lade nur aus offiziellen Quellen herunter.

  • SIM-Swapping: Betrüger übernehmen deine Handynummer, um Codes abzufangen.

💡 Tipp: Prüfe QR-Codes immer vorher mit der Kamera oder einem Scanner, bevor du sie öffnest.

Phishing ist vielseitig und wird immer ausgefeilter – von klassischen E-Mails über SMS und Social-Media-Nachrichten bis hin zu KI-gestützten Angriffen und Deepfakes. Der Schlüssel, um dich zu schützen, liegt in Aufmerksamkeit, Skepsis und vorbeugenden Maßnahmen: Prüfe Absenderadressen, Links und Anhänge sorgfältig, nutze Sicherheitssoftware und Zwei-Faktor-Authentifizierung, und halte dich über aktuelle Betrugsmethoden informiert.

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mann mit brille schaut in die kamera