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So schützt du dich vor Betrugsmaschen im Internet Online-Betrug erkennen und vermeiden: So geht´s

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Manche Maschen sind sehr aufmerksam: Wenn du eine Mail bekommst, in dem ein fremder Mensch um finanzielle Unterstützung bittet und dir dafür eine Belohnung zu einem späteren Zeitpunkt verspricht, dann bist du sicher zu Recht skeptisch.

Aber: Achtest du beim Online shoppen immer auf die Seriosität der Website? Überprüfst du bei Links in Mails jede URL? Die Betrugsfallen lauern an den unterschiedlichsten Orten. Hier erhältst du einen Überblick über die wichtigsten Arten von Online-Betrug und erfährst, wie du dich schützen kannst.

von C. Kürschner
11.06.2025
10 Min Lesezeit

Online-Betrug ☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Online-Betrug ist vielfältig: z. B. Phishing, Fake-Shops, Job- oder Liebesbetrug.

  • Ziel von Online-Betrug sind immer der Diebstahl von Geld oder persönlichen Daten.

  • Betrug findet über Medien wie gefälschte Webseiten, E-Mails, Social Media und Telefon statt.

  • Zum Schutz vor Internet-Betrug solltest du keine Vorauszahlungen leisten, keine sensiblen Daten teilen und Webseiten auf Authentizität prüfen.

  • Wenn du den Verdacht auf einen Online-Betrug hast, ändere umgehend deine Zugangsdaten, informiere die beteiligten Unternehmen/Institutionen und erstatte ggf. eine Anzeige.

🤔 Was ist Online-Betrug?

Online-Betrug umfasst verschiedene betrügerische Aktivitäten im Internet, bei denen Kriminelle versuchen, Nutzer zu täuschen, um Geld oder persönliche Daten zu stehlen. Diese Betrugsmaschen sind oft raffiniert und nutzen menschliches Vertrauen, technische Schwachstellen oder aktuelle Ereignisse aus.

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Welche Online-Betrugsmaschen gibt es?

Mit der fortschreitenden Digitalisierung des Alltags werden auch die Möglichkeiten des Online-Betrugs immer vielfältiger. Beim Shoppen im Internet, der Jobsuche oder dem Ausfüllen des Online-Lottoscheins. Es ist ratsam, das Vorgehen von Cyberkriminellen zu kennen. Schauen wir uns nun die häufigsten Internet-Betrugsarten an.

💼 Stellenangebot

Bei gefakten Stellenangeboten locken dich Betrüger mit lukrativen Jobangeboten, die hohe Gehälter und flexible Arbeitszeiten versprechen. Um den angeblichen Job zu bekommen, sollst du jedoch im Voraus für Schulungen oder Materialien zahlen – aus dem Job wird natürlich nichts. In anderen Fällen versuchen die Täter, persönliche Daten wie Ausweiskopien oder Bankverbindungen zu erhalten, um diese für Identitätsdiebstahl zu nutzen.

🛍️ Fake-Shops

Gefälschte Online-Shops bieten dir Markenprodukte und andere beliebte Produkte zu auffällig günstigen Preisen an. Diese Webseiten wirken oft professionell und nutzen echte Produktbilder, gefälschte Kundenbewertungen täuschen Vertrauen vor. Nachdem du bezahlt hast, erfolgt entweder keine Lieferung oder die erhaltene Ware ist minderwertig oder gefälscht. Du wirst keine Rückerstattung erhalten und der Kundenservice existiert zumeist nicht.

🎟️ Lotterie-Betrug

Hier erhältst du eine Nachricht per E-Mail, SMS oder Social Media, in der behauptet wird, du hättest bei einer Lotterie oder einem Gewinnspiel gewonnen, obwohl du nie daran teilgenommen hast. Um den angeblichen Gewinn zu erhalten, wirst du gebeten, persönliche Daten zu senden oder eine Gebühr zu zahlen.

📧 Bitte um Hilfe bei Finanztransfer

Bei dieser Masche von Online-Betrug erhältst du eine E-Mail von jemandem, der vorgibt, große Geldsummen ins Ausland transferieren zu müssen. Die Täter geben sich oft als Geschäftsleute oder wohlhabende Erben aus, die deine Hilfe benötigen und dir im Gegenzug eine hohe Belohnung versprechen. Sobald du dich darauf einlässt, wirst du dazu gedrängt, vorab Gebühren oder „Steuern“ zu zahlen, die niemals zurückerstattet werden.

💑 Online-Dating-Betrug

Betrüger erstellen falsche Profile auf Dating-Plattformen oder in sozialen Netzwerken. Sie bauen über Wochen oder Monate eine emotionale Bindung zu ihren Opfern auf, bevor sie finanzielle Hilfe erbitten – oft unter dem Vorwand eines Notfalls, einer Krankheit oder einer angeblichen Reise zu dir. Nachdem das Geld überwiesen wurde, bricht der Kontakt abrupt ab.

🙏 Spendenbetrug

Nach großen Naturkatastrophen oder humanitären Krisen erstellen Betrüger gefälschte Spendenkampagnen Mails und nutzen emotionale Geschichten, um Menschen zur Spende zu bewegen. Das gespendete Geld landet jedoch nicht bei den tatsächlichen Hilfsbedürftigen, sondern in den Taschen der Täter.

🛠️ Reparatur-Betrug

Du erhältst einen Anruf oder eine Nachricht von jemandem, der sich als technischer Support von Microsoft, Apple oder einer anderen bekannten Firma ausgibt. Die Betrüger behaupten, dein Computer habe ein Problem und bieten gegen eine Gebühr oder durch Installation einer Schadsoftware ihre „Hilfe“ an. Ziel ist es, an deine persönlichen Daten oder Bankinformationen zu gelangen.

📈 Anlagebetrug

Betrüger locken mit angeblich lukrativen Investitionsmöglichkeiten, zum Beispiel in Kryptowährungen, Immobilien oder Aktien. Sie versprechen hohe Renditen bei geringem Risiko. Oft werden gefälschte Erfolgsgeschichten und prominente Testimonials verwendet, um Vertrauen zu gewinnen. In Wahrheit verschwinden die Täter mit dem „investierten“ Geld.

🏠 Wohnungsanzeigen-Betrug

Betrüger schalten gefälschte Wohnungsanzeigen mit attraktiven Mietangeboten, oft zu ungewöhnlich günstigen Preisen. Interessenten werden gebeten, eine Vorauszahlung für Besichtigungstermine, Kaution oder erste Monatsmiete zu leisten, bevor sie die Wohnung besichtigen können. Nach der Zahlung verschwinden die Täter und die angebliche Wohnung existiert oft nicht.

🏠 CEO-Fraud (auch Deepfakes)

Betrüger geben sich per E-Mail oder Telefon als Führungskräfte eines Unternehmens aus und fordern Mitarbeiter dazu auf, dringende Überweisungen auf ein bestimmtes Konto vorzunehmen oder vertrauliche Daten weiterzugeben. Mit neuen Technologien wie Deepfakes werden sogar täuschend echte Videos oder Audioaufnahmen gefälscht, um den Betrug glaubwürdiger zu machen.

Wie werden Online-Betrugsmasche möglich?

SMS, Social Media, WhatsApp oder E-Mail: Online-Betrug findet auf vielen verschiedenen Wegen statt. Deshalb ist es gut zu verstehen, was die gängigsten Praktiken von Kriminellen sind.

🌐 Gefälschte Websites

Du gelangst auf eine täuschend echte Nachbildung einer bekannten Webseite. Dort sollst du sensible Daten wie Passwörter, Kreditkartendaten oder Bankinformationen eingeben.

📝 Fake-Bewertungen

Gefälschte Bewertungen, Erfahrungsberichte oder vermeintliche Expertenempfehlungen verleiten dazu, riskante Investitionen zu tätigen oder Fake-Produkte zu kaufen, die entweder nicht ankommen oder eine mindere Qualität haben.

📧 Phishing-Mails

Betrüger verschicken E-Mails oder SMS, die scheinbar von vertrauenswürdigen Quellen stammen, etwa Banken oder Online-Diensten. Diese Phishings enthalten Links zu gefälschten Webseiten, auf denen du aufgefordert wirst, sensible Daten (Passwörter, Kreditkartendaten etc.) einzugeben.

🆔 Identitätsdiebstahl

Persönliche Daten wie Ausweiskopien, Bankdaten oder Sozialversicherungsnummern werden gestohlen und für betrügerische Zwecke genutzt, beispielsweise zur Eröffnung von Kreditkonten oder um Einkäufe zu tätigen.

💻 Erpressungstrojaner

Diese Schadsoftware wird oft durch infizierte Anhänge oder Webseiten verbreitet. Sobald sie aktiv ist, verschlüsselt sie wichtige Dateien auf deinem Computer und fordert dich zu einer Lösegeldzahlung für die Wiederherstellung der Daten auf.

6 Regeln: 🔐 So schützt du dich vor Online-Betrug

Online-Betrug nimmt stetig zu – doch wenn du aufmerksam bist und einige Grundregeln beachtest, kannst du dich davor schützen. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, sicherer im Netz unterwegs zu sein.

Regel 1 Vorsicht bei verlockenden Angeboten

Wenn ein Angebot zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es das oft auch. Betrüger locken mit auffällig günstigen Preisen oder unrealistischen Versprechen, um an dein Geld oder deine Daten zu kommen. Vertraue auf dein Bauchgefühl und prüfe Angebote genau.

Regel 2 Keine Zahlungen im Voraus

Bei Online-Käufen oder Dienstleistungen solltest du erst zahlen, wenn du die Ware erhalten oder die Leistung geprüft hast. Seriöse Anbieter verlangen keine vollständige Vorauszahlung ohne Absicherung – sei besonders wachsam bei Privatverkäufen oder unbekannten Shops.

Regel 3 Sensible Daten niemals leichtfertig preisgeben

Gib niemals Passwörter, PINs oder Bankdaten per E-Mail oder Telefon weiter. Kein seriöses Unternehmen wird dich jemals dazu auffordern. Solche Anfragen sind fast immer ein Betrugsversuch.

Regel 4 Gib Fremden keinen Zugriff auf deinen Computer

Ein häufiger Trick von Online-Betrügern ist es, sich als Techniksupport auszugeben, um Zugriff auf deinen Computer zu bekommen. Dabei wird oft Schadsoftware installiert oder persönliche Daten werden ausgelesen. Lege in solchen Fällen sofort auf und kontaktiere den echten Kundendienst über offizielle Kanäle.

Regel 5 Webseiten und Mails genau prüfen

Achte auf das Erscheinungsbild von Webseiten und E-Mails: Rechtschreibfehler, unprofessionelles Design oder fehlende Impressumsangaben und AGB sind Warnzeichen. Seriöse Unternehmen präsentieren sich online mit Sorgfalt und Transparenz.

Regel 6 Misstrauen bei Online-Bekanntschaften

Vorsicht bei neuen Online-Kontakten, die dich um Geld bitten – selbst, wenn du eine emotionale Bindung aufgebaut hast. Hinter solchen Anfragen stecken oft sogenannte Love Scammer, die gezielt Vertrauen aufbauen, um finanzielle Hilfe zu erschleichen.

⚠️ Was tun bei Online-Betrug?

Online-Betrug kann viele Formen annehmen – von Phishing-E-Mails über gefälschte Online-Shops bis hin zu Identitätsdiebstahl. Wenn du den Verdacht hast, Opfer eines solchen Internet-Betrugs geworden zu sein, ist schnelles Handeln entscheidend, um größeren Schaden zu vermeiden.

Schritt 1 Das kannst du sofort tun

Um im ersten Moment den größten finanziellen Schaden abzuwenden, solltest du sofort reagieren.

1.  🔑  Ändere deine Passwörter

Wenn du vermutest, dass Betrüger an sensible Daten gelangt sind, solltest du umgehend alle Passwörter von betroffenen Konten ändern. Das sind vor allem die Zugangsdaten für dein Online-Banking, E-Mail und andere sensible Dienste.

2.  🏦  Kontaktiere deine Bank oder deinen Zahlungsdienstleister

Sobald du bemerkst, dass eine betrügerische Transaktion stattgefunden hat, solltest du umgehend deine Bank oder den verwendeten Zahlungsdienstleister (z. B. PayPal, Klarna) kontaktieren. Lasse die Transaktion rückgängig machen oder blockieren.

3.  📈  Überwache deine Kontobewegungen

Behalte über die kommenden Wochen deine Kontoauszüge im Blick. Sobald du verdächtige Aktivitäten bemerkst, weißt du sicher, dass deine Daten weiterhin missbraucht werden.

Schritt 2 Offizielle Meldung und rechtliche Schritte

Um auch andere Menschen vor Internet-Betrug zu schützen und Online-Betrugsfälle sichtbar zu machen, solltest du immer auch rechtliche Schritte gehen. Denn Online-Betrug ist immer eine Straftat. Melde den Vorfall bei der örtlichen Polizeidienststelle oder über die Online-Wache deines Bundeslands. Erstatte auch Anzeige, wenn du wenig Hoffnung auf eine erfolgreiche Fahndung hast. Es ist durchaus möglich, dass dein Fall zu einem späteren Zeitpunkt mit anderen Online-Betrugsfällen in Verbindung gebracht wird.

Schritt 3 Schadsoftware entfernen

Wenn du Links zu Schadsoftware angeklickt hast, dann musst du deine Geräte unbedingt scannen. Nutze dazu beispielsweise eine aktuelle Antiviren-Software, um eventuell eingeschleuste Schadprogramme wie Trojaner oder Keylogger zu erkennen und zu beseitigen.

Und: Ein regelmäßiges Backup deiner wichtigsten Dateien schützt dich im Fall von Ransomware oder Datenverlust. Nutze dabei idealerweise externe Speichermedien oder verschlüsselte Cloud-Dienste.

Schritt 4 Online-Betrug vorbeugen

Ob du bereits ein Opfer von Online-Betrug wurdest oder nicht: Informiere dich regelmäßig über neue Internet-Betrugsmaschen und aktuelle Sicherheitstipps. Außerdem solltest du dein Betriebssystem, den Virenschutz und Browser immer auf dem neuesten Stand halten, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen.

⚖️ Wie kann dir ein Anwalt helfen wenn du Opfer von Online-Betrug geworden bist?

Ein Anwalt kann dir bei Online-Betrug auf folgende Weise helfen:

  1. Rechtliche Beratung: Erklärt dir deine rechtlichen Möglichkeiten und gibt eine Einschätzung der Situation.

  2. Unterstützung bei Rückerstattungen: Hilft bei Banken und Zahlungsdienstleistern, um Ansprüche zu verfolgen.

  3. Straf- und Zivilverfahren: Unterstützt bei der Anzeige bei der Polizei und macht zivilrechtliche Ansprüche geltend.

  4. Kommunikation: Vertritt dich in Verhandlungen und Gesprächen.

  5. Prävention: Gibt Tipps, wie du dich zukünftig vor Betrug schützen kannst.

Unsere Partner-Anwälte und Rechtsexperten helfen dir gerne bei rechtlichen Problemen.

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Über unsere Autoren Christiane Kürschner

Christiane Kürschner ist freie Redakteurin und Texterin aus Berlin. Als studierte Philosophin hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, auch komplexe Themen und Rechtsgrundlagen in unterhaltsamen Beiträgen leicht verständlich zu vermitteln. Die Diplomjournalistin ist seit 2018 Teil des KLUGO-Redaktionsteams.

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