Karfreitag

Was darf man an Karfreitag nicht? Karfreitag: Diese Regeln und Verbote musst du kennen

Auf dieser Seite

Mit dem Karfreitag wird das Osterwochenende eingeläutet. Vor allem für christlich geprägte Menschen ist dieser Feiertag ein wichtiger religiöser Anlass. Aber auch für alle anderen gelten am Karfreitag spezielle Regeln und Verbote. Lerne hier die wichtigsten kennen.

von C. Kürschner
07.04.2025
5 Min Lesezeit

Karfreitag: Regeln und Verbote Das Wichtigste in Kürze

  • Karfreitag ist ein stiller Feiertag.

  • Es sind v. a. Tanzveranstaltungen und andere öffentliche Events verboten, die nicht zum Charakter des Feiertages passen.

  • Bundesländer entscheiden selbst, welche Regeln an Karfreitag gelten, in NRW sind beispielsweise Umzüge verboten.

Warum gibt es spezielle Regeln und Verbote an Karfreitag?

Ostern ist das wichtigste christliche Fest, an mehreren Tagen wird die Auferstehung Jesu Christi gefeiert. Unter allen Feiertagen ist der Karfreitag einer der wichtigsten, denn: An diesem Tag wird an einem sogenannten „stillen Feiertag“ der Kreuzigung Jesu Christi gedacht. Wie an anderen Feiertagen sind auch an diesem Tag viele Geschäfte geschlossen, es gibt aber eine ganze Reihe von besonderen Regeln am Karfreitag, die von den Bundesländern individuell vorgegeben werden.

Was ist an Karfreitag geschlossen?

An Karfreitag haben die meisten Geschäfte im gesamten Bundesgebiet geschlossen. Es gibt aber Ausnahmeregelungen für Apotheken, Tankstellen, teilweise auch Bäckereien und Geschäfte in Bahnhöfen oder Flughäfen. Wo diese gelten, regeln die einzelnen Bundesländer. 

Welche Veranstaltungen dürfen nicht stattfinden?

Eine besonders bekannte Regel für den Karfreitag ist das Tanzverbot. In den meisten Bundesländern sind öffentliche Tanzvergnügen, Märkte, Messen, Wettbüros, Zirkusse, Konzerte und auch Sportveranstaltungen verboten. Bei der Entscheidung, welche Veranstaltungen verboten werden, spielt vor allem der Inhalt eine Rolle: Sie dürfen nämlich nicht dem ernsten Charakter des Tages widersprechen.

Je nach Bundesland gibt es eine lockerere oder strengere Auslegung der Feiertagsruhe: Berlin und Hamburg gelten als weniger streng, Nordrhein-Westfalen und Bayern sind rigoros.

In NRW sind an diesem Tag sogar private Feiern im Freien und Wohnungsumzüge verboten. Dort sind an Karfreitag auch Filmvorführungen und Vorträge in der Hauptzeit der Gottesdienste untersagt.

Darf ich an Karfreitag feiern?

Ja, du darfst in einem privaten Umfeld feiern. Dabei musst du jedoch beachten, dass deine Nachbarschaft ein Recht auf Ruhe hat. Deshalb solltest du Musik, die lauter als Zimmerlautstärke ist, und einen allgemein zu hohen Geräuschpegel vermeiden.

Ist laute Musik an Karfreitag erlaubt?

Am Karfreitag gilt die Feiertagsruhe, die Ruhestörungen wie laute Musik, Rasenmähen oder andere laute Tätigkeiten verbietet.

Wieso dürfen bestimmte Filme am Karfreitag nicht gezeigt werden?

Es soll sichergestellt werden, dass durch öffentliche Filmvorführungen nicht die ernsthafte Atmosphäre des Karfreitags gestört wird, schließlich handelt es sich im christlichen Kontext um einen Trauertag. Aktuell stehen etwa 700 Filme auf der Liste der verbotenen Filme, die an stillen Feiertagen nicht aufgeführt werden dürfen.

Darunter befinden sich Actionfilme wie „Der Fluch der Karibik“, Horrorfilme oder Klassiker wie „Das Leben des Brian“, der einen unpassenden satirischen Bezug zur Religion hat. In den letzten Jahren sind kaum neue Filme auf die Liste gesetzt worden, 2020 kam kein Film dazu, 2021 und 2022 jeweils einer. Das hat auch mit den veränderten Werten der Gesellschaft zu tun. Deshalb wird es beim Besuch des Kinos an Karfreitag kaum auffallen, dass einige, ältere Filme verboten sind.

Darf ich an einem Karfreitag umziehen?

In NRW sind Umzüge an Karfreitag verboten. In anderen Bundesländern kannst du grundsätzlich an Karfreitag umziehen. Dabei ist aber zu beachten, dass du an einem Feiertag keinen Lärm machen darfst – je nach Umfang des Umzuges dürfte das schwierig werden. Zudem kann es sein, dass dein neuer Vermieter den Einzug an einem Feiertag verbietet und du kein Umzugsunternehmen findest, das an einem Feiertag arbeitet.

Gelten diese Verbote auch an anderen Feiertagen?

Viele der Regeln des Karfreitags – wie etwa das Tanzverbot und die Einschränkungen für öffentliche Veranstaltungen – gelten auch an anderen „stillen Feiertagen“.

Das sind auf bundesweiter Ebene insbesondere die folgenden:

  • Volkstrauertag (zwei Sonntage vor dem ersten Advent)

  • Totensonntag (letzter Sonntag vor dem ersten Advent)

Außerdem gibt es die folgenden länderspezifischen stillen Feiertage:

  • Aschermittwoch (Bayern)

  • Allerheiligen (1. November) (Bayern, Baden-Württemberg, NRW)

  • Heilige Drei Könige (6. Januar) (in Bayern und Baden-Württemberg)

Welche Bräuche gibt es an Ostern?

Zur Osterzeit gibt es verschiedene Bräuche, die regional unterschiedlich begangen werden:

  • Osterfeuer: An vielen Orten werden am Osterwochenende öffentliche Feuer entzündet. In diesem Rahmen ist das Feiern und Grillen erlaubt.

  • Totenruhe nicht stören: Es ist Tradition, in der gesamten Karwoche nicht in der Erde zu graben, also auch keine Gartenarbeiten durchzuführen. Damit soll dem Begräbnis Jesu Christi und der Totenruhe gedacht werden.

  • Keine Wäsche waschen: Es ist Brauch, während der Karwoche keine Wäsche zu waschen, aber es gibt kein generelles Waschverbot für den Karfreitag. Nur wenn deine Waschmaschine sehr laut ist, solltest du am Karfreitag darauf verzichten.

  • Kein Fleisch essen: Am Karfreitag essen viele Christen kein Fleisch und weichen auf Fisch aus.

Über unsere Autoren Christiane Kürschner

Christiane Kürschner ist freie Redakteurin und Texterin aus Berlin. Als studierte Philosophin hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, auch komplexe Themen und Rechtsgrundlagen in unterhaltsamen Beiträgen leicht verständlich zu vermitteln. Die Diplomjournalistin ist seit 2018 Teil des KLUGO-Redaktionsteams.

christiane kürschner