
Was ist das? Betriebliche Mitbestimmung
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Die betriebliche Mitbestimmung ist ein zentraler Bestandteil des deutschen Arbeitsrechts. Sie bietet dir als Arbeitnehmer die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung deiner Arbeitsbedingungen und des Betriebs mitzuwirken. In diesem Beitrag erklären wir dir alles, was du zur betrieblichen Mitbestimmung wissen musst und welche Rechte und Pflichten damit einhergehen.
Betriebliche Mitbestimmung Das Wichtigste in Kürze
Durch die betriebliche Mitbestimmung können Arbeitnehmer mit ihrem Arbeitgeber auf Augenhöhe Entscheidungen für das Unternehmen treffen.
In kleineren Unternehmen erfolgt die Mitbestimmung hauptsächlich durch den Betriebsrat und in größeren durch Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat.
Ein Betriebsrat hat umfassende Informations-, Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte, um die Interessen der Arbeitnehmer zu vertreten.
Gesetzlich geregelt ist die betriebliche Mitbestimmung beispielsweise im Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) und dem Mitbestimmungsgesetz (MitbestG).
Was ist betriebliche Mitbestimmung?
Man versteht unter betrieblicher Mitbestimmung die verschiedenen gesetzlichen Regelungen, die Arbeitnehmern und ihren Vertretungen Einfluss auf betriebliche Entscheidungen ermöglichen. Das umfasst sowohl die Beteiligung in Aufsichtsräten als auch die Mitgestaltung durch Betriebs- und Personalräte.
Welche Formen der betrieblichen Mitbestimmung gibt es?
Folgende Formen der betrieblichen Mitbestimmung bieten unterschiedliche Mitspracherechte und Einflussmöglichkeiten:
Mitbestimmung im Betrieb (Betriebsrat)
Vertretung der Interessen der Arbeitnehmer durch den Betriebsrat gegenüber dem Arbeitgeber.
Wahl des Betriebsrats ab mindestens fünf ständigen wahlberechtigten Arbeitnehmern möglich.
Zu den Aufgaben gehören u.a. die Überwachung der Einhaltung von Gesetzen und Tarifverträgen sowie die Mitwirkung bei personellen Angelegenheiten.
Mitbestimmung im Unternehmen (Aufsichtsrat)
Bei größeren Unternehmen sitzen die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat und können somit direkt an unternehmerischen Entscheidungen mitwirken.
Besonders bei Unternehmen ab 500 bzw. 2.000 Mitarbeitern ist diese Form der Mitbestimmung relevant.
Rechte und Pflichten des Betriebsrats
Der Betriebsrat hat umfassende Mitbestimmungs-, Beratungs- und Informationsrechte:
Informationsrechte: Der Arbeitgeber muss den Betriebsrat über alle wichtigen betrieblichen Angelegenheiten informieren.
Mitwirkungsrechte: Der Betriebsrat kann bei personellen, sozialen und wirtschaftlichen Entscheidungen mitwirken.
Mitbestimmungsrechte: In bestimmten Angelegenheiten kann der Arbeitgeber ohne Zustimmung des Betriebsrats keine Entscheidungen treffen.
Vorteile der betrieblichen Mitbestimmung
Die betriebliche Mitbestimmung bietet zahlreiche Vorteile. Darunter verbesserte Arbeitsbedingungen, weil Arbeitnehmer aktiv an der Gestaltung ihrer eigenen Arbeitsbedingungen mitwirken können, Transparenz und Fairness bei Entscheidungen des Arbeitgebers und die Lösung und Vermeidung von Konflikten, weil diese frühzeitig erkannt werden.
Herausforderungen bei der betrieblichen Mitbestimmung
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen: Es könne Interessenkonflikte zwischen dem Arbeitgeber und dem Betriebsrat entstehen und zu Auseinandersetzungen führen. Aber auch die gesetzlichen Regelungen zur Mitbestimmung sind komplex und erfordern gute Kenntnisse und Schulungen der Betriebsräte.
Solltest du zu rechtlichen Themen in Bezug zur betrieblichen Mitbestimmung Fragen haben, so kannst du gerne unsere Rechtsexperten um eine erste Einschätzung deines Problems bitten. Nutze dazu unsere Erstberatung.