
Alles Wichtige für dich zusammengefasst Fahrlässige Körperverletzung: Strafrechtliche Konsequenzen und Verjährung
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Bei einer fahrlässigen Körperverletzung wird eine Person durch eine andere Person unbeabsichtigt bzw. unwillentlich geschädigt. Obwohl bei der fahrlässigen Körperverletzung kein Vorsatz gegeben ist, ist sie strafbar. In diesem Beitrag kannst du nachlesen, wann eine fahrlässige Körperverletzung strafrechtlich verfolgt wird, wann sie verjährt und wie hoch die Strafe für eine fahrlässige Körperverletzung ausfallen kann.
Fahrlässige Körperverletzung Das Wichtigste in Kürze
Die fahrlässige Körperverletzung ist als körperliche Misshandlung oder Gesundheitsschädigung ohne Vorsatz definiert.
Fahrlässige Körperverletzung wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Eine strafrechtliche Verfolgung findet nur dann statt, wenn der Geschädigte, Anzeige erstattet oder ein besonderes öffentliches Interesse an der Strafverfolgung besteht.
Fahrlässige Körperverletzung verjährt nach fünf Jahren.
Was versteht man unter einer fahrlässigen Körperverletzung?
Gemäß § 223 StGB macht sich der Körperverletzung schuldig, wer „eine andere Person körperlich misshandelt oder an der Gesundheit schädigt“. Fahrlässig ist eine Körperverletzung dann, wenn die körperliche Misshandlung bzw. Gesundheitsschädigung nicht absichtlich, sondern unter Außerachtlassen der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt erfolgt. Einer fahrlässigen Körperverletzung liegt also kein Vorsatz zugrunde. So etwas wie eine versuchte fahrlässige Körperverletzung ist also nicht möglich.
Beispiele für eine fahrlässige Körperverletzung sind:
Dein Hund ist nicht angeleint und beißt einen Menschen, obwohl eine Leinen- und/oder Maulkorbpflicht besteht.
Du verursachst unbeabsichtigt einen Autounfall mit Personenschaden.
Zu beachten ist, dass eine fahrlässige Körperverletzung oftmals nicht nur strafrechtliche, sondern auch zivilrechtliche Konsequenzen hat. Eine fahrlässige Körperverletzung durch einen Hundebiss löst beispielsweise einen Anspruch auf Schadensersatz aus. Wann du beim Hundebiss Schmerzensgeld verlangen kannst, liest du in dem verlinkten Beitrag.
Welche Strafe gibt es für eine fahrlässige Körperverletzung?
In § 229 StGB wird das Strafmaß für eine fahrlässige Körperverletzung festgelegt. Demzufolge kann sie mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden. Wie hoch die Strafe im Einzelnen ausfällt, hängt hauptsächlich davon ab, wie schwer der Richter die außer Acht gelassene Sorgfalt bewertet, die letztlich zur fahrlässigen Körperverletzung geführt hat. Zudem spielt die Schwere der Körperverletzung eine Rolle.
Auf zivilrechtlichem Weg kann das Opfer der fahrlässigen Körperverletzung außerdem zusätzlich Schadensersatzansprüche geltend machen bzw. Schmerzensgeld einfordern.
Wann wird fahrlässige Körperverletzung strafrechtlich verfolgt?
Nicht jede fahrlässige Körperverletzung wird verfolgt. Grundsätzlich kommt es nur dann überhaupt zu einer Strafe, wenn der Geschädigte die fahrlässige Körperverletzung entweder innerhalb von drei Monaten zur Anzeige bringt oder ein besonderes öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung besteht, weswegen die Staatsanwaltschaft die Strafverfolgung von selbst aufnimmt. Die Verjährung der fahrlässigen Körperverletzung erfolgt nach fünf Jahren. Danach kann der Täter für die fahrlässige Körperverletzung nicht mehr belangt werden.
Hast du dich einer fahrlässigen Körperverletzung schuldig gemacht und wirst strafrechtlich belangt, empfehlen wir dir, Kontakt zu einem Anwalt für Strafrecht aufzunehmen.
Wann ist eine fahrlässige Körperverletzung nicht strafbar?
Es gibt bestimmte Szenarien, bei denen eine fahrlässige Körperverletzung nicht strafbar ist. Kommt ein Mensch beispielsweise durch Notwehr, Nothilfe oder Notstand zu Schaden, ist eine Körperverletzung generell nicht strafbar.
Gleiches gilt, wenn der Geschädigte zuvor seine wirksame Einwilligung gemäß § 228 StGB gegeben hat.
So hilft dir ein KLUGO Partner-Anwalt weiter
Wer eine fahrlässige Körperverletzung begangen hat, die zur Anzeige gebracht wurde, sollte sich immer auf die Hilfe eines erfahrenen Rechtsbeistands verlassen.
Unsere KLUGO Partner-Anwälte und Rechtsexperten für Strafrecht sind jederzeit für dich da – gern auch im Rahmen einer unverbindlichen telefonischen Erstberatung.
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