
Das musst du wissen Upskirting und Downblousing: So wehrst du dich gegen Spannerfotos
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Upskirting beschreibt den Blick oder eine Bildaufnahme unter den Rock einer Person. Das am 1. Januar 2021 in Kraft getretene Gesetz zur Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen soll die Rechte von Betroffenen stärken und die Bestrafung von Tätern möglich machen. Zuvor war es schwer, auf rechtlichem Wege gegen die Täter vorzugehen. Was es heißt, dass Upskirting, Downblousing und Spannerfotos nun strafrechtlich verfolgt werden können, erfährst du in diesem Beitrag.
Upskirting & Downblousing Das Wichtigste in Kürze
Praktiken wie Upskirting und Downblousing, also das heimliche Fotografieren oder Filmen unter den Rock oder die Bluse einer Person, ist in Deutschland seit 2021 strafbar.
Deutschland befand sich lange in einer rechtlichen Grauzone bezüglich Upskirting und Downblousing, aber das Gesetz zur Verbesserung des Persönlichkeitsschutzes bei Bildaufnahmen hat dies geändert.
Von Upskirting Betroffene sollten schnell handeln, ihre Sicherheit gewährleisten und Beweise sichern, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen.
Zeugen von heimlichem Fotografieren sollten einschreiten, die Polizei informieren und Beweise sammeln, um die Strafverfolgung zu unterstützen.
Ein KLUGO Partner-Anwalt und Rechtsexperte für Strafrecht kann Opfern helfen, rechtliche Schritte einzuleiten und sicherstellen, dass die Täter für ihre Handlungen zur Verantwortung gezogen werden.
Was versteht man unter Upskirting und Downblousing?
Upskirting und Downblousing beschreiben Formen der sexuellen Belästigung, die das heimliche Fotografieren oder Filmen von Frauen ohne deren Zustimmung und oft unter deren Kleidung umfassen. Häufig betroffen sind Körperbereiche wie die Genitalien, das Gesäß und die Brüste. Diese Praktiken verletzen die Privatsphäre und Würde der Betroffenen schwerwiegend und sind in den letzten Jahren auch in Deutschland zunehmend in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt.
In anderen Ländern, wie zum Beispiel Großbritannien, Belgien und Frankreich, fällt das Upskirting längst unter den Straftatbestand und wird entsprechend sanktioniert. In Deutschland hingegen galt es bis Dezember 2020 lediglich als Ordnungswidrigkeit. Gegen diesen Zustand wehrten sich Regiestudentin Hanna Seide und TV-Redakteurin Ida Sassenberg, die eine entsprechende Petition zur Verschärfung des Gesetzes initiierten. Sie forderten, Upskirting unter Strafe zu stellen.
Sind Upskirting und Downblousing in Deutschland strafbar?
Über lange Zeit hinweg befand sich Deutschland in einer rechtlichen Grauzone bezüglich Upskirting und Downblousing. Es gab keine spezifischen Gesetze, die diese Handlungen explizit verurteilten oder bestraften. Dies führte dazu, dass zahlreiche Täter ungestraft blieben und die Opfer oft keine rechtliche Grundlage hatten, um gegen diese Verletzung ihrer Privatsphäre vorzugehen.
Schließlich hat der Bundestag aber am 2.7.2020 das bereits im November 2019 vom Bundeskabinett beschlossene „Gesetz zur Verbesserung des Persönlichkeitsschutzes bei Bildaufnahmen“ beschlossen.
Nach der Neufassung des § 201a Abs. 1 Nr. 3 StGB (Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen) wird nun explizit die „Verletzung des Intimbereichs“ gemäß § 184k StGB unter Strafe gestellt:
§ 184k Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen
„(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
1. absichtlich oder wissentlich von den Genitalien, dem Gesäß, der weiblichen Brust oder der diese Körperteile bedeckenden Unterwäsche einer anderen Person unbefugt eine Bildaufnahme herstellt oder überträgt, soweit diese Bereiche gegen Anblick geschützt sind,
2. eine durch eine Tat nach Nummer 1 hergestellte Bildaufnahme gebraucht oder einer dritten Person zugänglich macht oder
3. eine befugt hergestellte Bildaufnahme der in der Nummer 1 bezeichneten Art wissentlich unbefugt einer dritten Person zugänglich macht.“
Warum bedurfte es einer Gesetzesreform?
Die dringende Notwendigkeit einer Gesetzesreform in Deutschland ergab sich aus verschiedenen Gründen. Erstens wurde offensichtlich, dass die bestehenden Gesetze nicht ausreichend waren, um Upskirting und Downblousing effektiv zu bekämpfen. Zweitens galt es, die Opfer besser zu schützen und ihnen eine klare rechtliche Grundlage für die Verfolgung dieser Taten zu bieten. Und nicht zuletzt folgte Deutschland dem internationalen Trend hin zu strengeren Gesetzen und härteren Strafen für Upskirting und Downblousing.
Was kann ich tun, wenn ich beobachte, dass jemand heimlich Spannerfotos macht?
Wenn du Zeuge davon wirst, wie jemand heimlich Spannerfotos macht, solltest du sofort und verantwortungsbewusst handeln.
Dabei kannst du dich an folgenden Punkten orientieren:
Eingreifen: Versuch, die Person zu stoppen, die die Fotos oder Videos macht, und informiere sie darüber, dass dies illegal und unethisch ist.
Die Polizei rufen: Wenn die Person nicht kooperiert oder du dich in einer gefährlichen Situation befindest, ruf umgehend die Polizei an und melde den Vorfall.
Beweise sichern: Sofern dies sicher möglich ist, sammel Beweise, wie zum Beispiel Fotos oder Videos, die die Handlung dokumentieren. Diese können bei der Strafverfolgung hilfreich sein.
Zeugen informieren: Sprich mit anderen Personen in der Nähe, um Zeugen zu finden, die den Vorfall bestätigen können.
Opfer unterstützen: Stell sicher, dass die betroffene Person informiert ist, und biete deine Unterstützung an.
Was kann ich tun, wenn ich von Upskirting betroffen bin?
Wenn du selbst Opfer von Upskirting oder Downblousing geworden bist, ist es ebenso wichtig, dass du zeitnah und möglichst besonnen reagierst. Zunächst solltest du sicherstellen, dass deine eigene Sicherheit gewährleistet ist. Begib dich deshalb so schnell wie möglich an einen öffentlichen Ort.
Sofern möglich, solltest du Beweise sichern und Zeugen für den Vorfall suchen. Falls es Zeugen gibt, die den Vorfall beobachtet haben, bitte diese um ihre Kontaktdaten. Informier dann umgehend die Polizei und erstatte Anzeige. Ein Anwalt für Strafrecht kann dich dabei unterstützen und dir die nötige Sicherheit geben.
So hilft dir ein KLUGO Partner-Anwalt weiter
Upskirting und Downblousing sind anders als beispielsweise Catcalling mittlerweile strafbar. Wer Opfer solcher Praktiken wird, sollte daher dringend die Möglichkeit nutzen, sich zu wehren. Nicht nur, um selbst zu seinem Recht zu kommen, sondern auch, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen und so dafür zu sorgen, dass sie solche Handlungen in Zukunft unterlassen.
Verlier also am besten keine Zeit und leite mithilfe eines KLUGO Partner-Anwalts und Rechtsexperten rechtliche Schritte ein, um deine Rechte zu verteidigen und den Täter zur Verantwortung zu ziehen. Kontaktier uns jetzt, um einen Termin für ein unverbindliches Erstgespräch zu vereinbaren.
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