Sim Swapping

Was du wissen solltest SIM-Swapping: So schützt du dich vor SIM-Karten-Betrug

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SIM-Swapping ist eine gefährliche Betrugsmasche, bei der Kriminelle deine Telefonnummer übernehmen, um Zugriff auf sensible Daten und Online-Konten zu erhalten. Hier erfährst du, wie SIM-Swapping funktioniert, welche Tricks die Täter anwenden und wie du dich effektiv schützen kannst. Außerdem zeigen wir dir, was zu tun ist, wenn dein Handy gehackt wurde.

von N. Haussmann
25.04.2025
6 Min Lesezeit

Sim-Swapping Das Wichtigste in Kürze

  • SIM-Swapping ist ein Identitätsdiebstahl, bei dem Betrüger deine Telefonnummer übernehmen, um Zugriff auf deine Online-Konten zu erhalten.

  • Die Täter nutzen Phishing und Social Engineering, um deine persönliche Daten zu erbeuten.

  • Kein Netzempfang und ungewöhnliche Aktivitäten auf deinen Konten können Hinweise auf einen SIM-Swapping-Angriff sein.

  • Nutze starke Passwörter, aktiviere zusätzliche Sicherheitsfunktionen und sei vorsichtig mit deinen persönlichen Daten, um dich zu schützen.

  • SIM-Swapping kann mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen geahndet werden.

Wie kann ein KLUGO Partner-Anwalt und Rechtsexperte dir weiterhelfen?

Wenn du Opfer von SIM-Swapping geworden bist und Betrüger deine SIM-Karte übernommen haben, stehst du oft vor einer Vielzahl von Fragen, bei denen dir unsere Partner-Anwälte und Rechtsexperten weiterhelfen können:

  • Wie gehe ich rechtlich gegen die Täter vor?

  • Kann ich Schadensersatz verlangen?

  • Welche Schritte muss ich unternehmen, um meine Daten und Konten zu sichern?

Ein KLUGO Partner-Anwalt und Rechtsexperte steht dir in solchen Situationen zur Seite und kann dich unter anderem dabei unterstützen, eine Strafanzeige bei der Polizei zu erstatten und rechtliche Ansprüche gegenüber Mobilfunkanbietern geltend zu machen, sondern auch, mögliche Schadensersatzforderungen durchzusetzen.

Was ist SIM-Swapping und wie funktioniert es?

SIM-Swapping, auch bekannt als SIM-Karten-Betrug, ist eine raffinierte Methode des Identitätsdiebstahls. Dabei übernehmen Kriminelle die Kontrolle über deine Mobilfunknummer, indem sie beim Mobilfunkanbieter eine neue SIM-Karte in deinem Namen bestellen und die bestehende Nummer darauf übertragen lassen. Dies geschieht meist durch Täuschung deines Mobilfunkanbieters: Die Täter geben sich als du aus und behaupten beispielsweise, ihre alte SIM-Karte sei verloren gegangen oder beschädigt.

Sobald die Mobilfunknummer auf die neue SIM-Karte übertragen wurde und die Betrüger somit deine SIM-Karte übernommen haben, haben sie Zugriff auf alle Dienste, die mit deiner Telefonnummer verknüpft sind.

Dazu gehören unter anderem:

  • SMS-basierte Zwei-Faktor-Authentifizierungen (z. B. für Online-Banking),

  • Zugang zu sozialen Medien,

  • E-Mail-Konten und

  • andere Online-Dienste.

Der Schlüssel zum Erfolg der Täter zum Identitätsdiebstahl liegt darin, persönliche Daten von dir zu sammeln, entweder durch Phishing-Mails, gefälschte Webseiten oder Telefonanrufe. Mit diesen Informationen können sie sich gegenüber deinem Mobilfunkanbieter glaubhaft als du ausgeben.

Welche Tricks verwenden die Täter, um meine SIM-Karte zu übernehmen?

Die Methoden der Betrüger sind vielseitig und oft schwer zu erkennen.

Zu ihren häufigsten Tricks gehören:

1. Phishing

Phishing ist eine der beliebtesten Methoden von Cyberkriminellen. Dabei erhältst du eine täuschend echte E-Mail oder SMS, die dich auffordert, persönliche Daten wie Geburtsdatum, Adresse oder sogar Passwörter preiszugeben. Oft wirken diese Nachrichten seriös und sehen aus, als stammten sie von deiner Bank oder deinem Mobilfunkanbieter.

2. Social Engineering

Beim Social Engineering versuchen die Täter gezielt, dich am Telefon oder über andere Kommunikationswege auszutricksen. Sie geben sich beispielsweise als Mitarbeiter deines Mobilfunkanbieters aus und behaupten, es gäbe ein Problem mit deiner SIM-Karte. Während des Gesprächs erfragen sie wichtige Informationen wie PIN-Codes oder Sicherheitsfragen.

3. Datenkauf im Darknet

Persönliche Informationen wie Telefonnummern oder Adressen werden häufig illegal im Darknet gehandelt. Kriminelle kaufen diese Daten und nutzen sie für ihre Angriffe.

 4. Manipulation von Sicherheitscodes

Manchmal senden dir Betrüger einen Code per SMS und behaupten, dieser sei notwendig für ein Update oder eine Sicherheitsprüfung. Tatsächlich wird dieser Code jedoch verwendet, um deine SIM-Karte zu übernehmen.

Wie merke ich, dass meine SIM-Karte gehackt wurde?

Es gibt einige deutliche Anzeichen dafür, dass deine SIM-Karte möglicherweise gehackt wurde:

  • Dein Handy zeigt plötzlich „Kein Netz“ oder „Keine Verbindung“ an.

  • Du kannst keine Anrufe mehr tätigen oder empfangen.

  • Du erhältst Benachrichtigungen über verdächtige Aktivitäten in deinen Online-Konten (z. B. Passwortänderungen).

  • Es tauchen Abbuchungen auf deinem Bankkonto auf, die du nicht autorisiert hast. Infos, was du tun kannst, wenn dein Bankkonto gehackt wurde, findest du in unserem Beitrag.

Wenn du eines dieser Anzeichen oder gar mehrere bemerkst, solltest du schnell handeln!

Was kann ich tun, wenn mein Handy gehackt wurde?

Falls du Opfer eines SIM-Swapping-Angriffs geworden bist, ist es wichtig, dass du schnell handelst:

  1. Handy sichern: Entferne zunächst die SIM-Karte aus deinem Gerät und deaktiviere WLAN-Verbindungen.

  2. Passwörter ändern: Melde dich bei allen wichtigen Konten an (z. B. E-Mail, Bank) und ändere sofort deine Passwörter.

  3. Mobilfunkanbieter informieren: Setze dich mit deinem Anbieter in Verbindung und erkläre den Vorfall; oft kann die Nummer schnell wieder zurückübertragen werden. Lass deine alte SIM-Karte sperren und verlange eine Sperrung für weitere Änderungen an deinem Vertrag (z. B. durch ein persönliches Passwort oder eine Sperr-PIN).

  4. Strafanzeige erstatten: Melde den Vorfall bei der Polizei und beschreibe alle Details des Angriffs. Eine Anzeige kannst du auch online über die Onlinewachen der Polizeien der Länder machen.

  5. Sicherheitssoftware nutzen: Installiere Antivirenprogramme oder spezielle Sicherheitsapps auf deinem Smartphone.

Welche Strafen drohen den Tätern?

SIM-Swapping kann mehrere Straftatbestände erfüllen, insbesondere Computerbetrug gemäß § 263a StGB, Ausspähen von Daten gemäß § 202a StGB sowie ggf. Urkundenfälschung oder unbefugte Datenverarbeitung.

Die möglichen Strafen hängen vom Umfang des Schadens ab. Bei kleineren Fällen können Geldstrafen verhängt werden. In schweren Fällen drohen Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren.

Zusätzlich können zivilrechtliche Schadensersatzforderungen gegen die Täter geltend gemacht werden.

Was kann ich tun, um mich vor SIM-Swapping zu schützen?

Prävention ist der beste Schutz gegen SIM-Karten-Betrug.

Wir haben einige Tipps für dich gesammelt, wie du dich schützen kannst:

  1. Schütze persönliche Daten: Veröffentliche keine sensiblen Informationen wie Telefonnummern oder Geburtsdaten online.

  2. Starke Passwörter verwenden: Nutze komplexe Passwörter für alle Online-Dienste – idealerweise mit einer Kombination aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.

  3. Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren: Viele Plattformen bieten zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Authentifizierungsapps an – nutze diese statt SMS-Codes.

  4. Vorsicht bei verdächtigen Nachrichten: Öffne keine Links in E-Mails oder SMS von unbekannten Absendern.

  5. PIN-Code für deine SIM-Karte setzen: Einige Mobilfunkanbieter erlauben es dir, einen zusätzlichen Sicherheitscode für Änderungen an deiner Nummer festzulegen. Aktiviere die SIM-PIN und erkundige dich beim Mobilfunkanbieter, ob zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie eine Portierungssperre möglich sind.

Wenn du diese Tipps beachtest, kannst du dich wirksam vor SIM-Swapping schützen. Solltest du trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in die Falle tappen, kann dir ein erfahrener Partner-Anwalt und Rechtsexperte für Strafrecht weiterhelfen.

Über unsere Autoren Nina Haussmann

Nina Haussmann ist seit 2016 freiberufliche Texterin, Ghostwriterin und Lektorin. Mit einem Bachelor-Abschluss in Germanistik und Politikwissenschaften und einem Master-Abschluss in Deutscher Literatur hat sie nicht nur ein fundiertes Wissen über die Feinheiten der deutschen Sprache, sondern auch die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich aufzubereiten. Hauptsächlich schreibt sie Texte im juristischen Bereich, vorwiegend zum Thema Erbrecht, und Ratgebercontent. So unterstützt sie auch die KLUGO-Redaktion seit Anfang 2020 regelmäßig mit Blog- und Contentbeiträgen.

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