
Funktionsweise, rechtliche Lage & Datenschutz Handy-Blitzer in Deutschland: Handy Verstöße werden mit neuer KI-Technik erfasst
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Nach einer Testphase setzt aktuell Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland Handyblitzer ein, die mit einer neuen KI-Technologie Handy-Verstöße am Steuer erfassen. Dies kann zu Bußgeldern führen.
Handyblitzer Das Wichtigste in Kürze
Handyblitzer (Monocams) erkennen durch KI-Technologie, ob während der Fahrt ein Handy in der Hand gehalten wurde.
Rheinland-Pfalz ist das erste Bundesland, das diese Technologie einsetzt.
Gerichte haben entschieden, dass Aufnahmen der Handy-Blitzer als Beweismittel im Bußgeldverfahren verwendet werden können.
Ein neues Polizeigesetz, das seit März 2025 besteht, räumt auch die letzten datenschutzrechtlichen Zweifel aus.
Wie funktionieren Handyblitzer?
Handy-Blitzer (oder auch "Monocam" genannt) sind spezielle Blitzer, die dabei helfen, die Nutzung von Handys am Steuer zu erfassen. Diese Blitzer arbeiten mithilfe einer Kamera, die auf einer Brücke oder einer anderen erhöhten Position installiert ist. Die Kamera macht Aufnahmen von jedem vorbeifahrenden Fahrzeug. Anschließend analysiert eine Künstliche Intelligenz (KI) das Bildmaterial, um festzustellen, ob der Fahrer einen Gegenstand in der Hand hält, bei dem es sich um ein Handy handeln könnte.
Falls ein solcher Gegenstand erkannt wird, speichert die KI die entsprechende Aufnahme. Diese Aufnahmen werden dann von geschulten Polizeibeamten überprüft. Wenn die Polizisten bestätigen, dass der Fahrer tatsächlich ein Handy benutzt, wird ein Bußgeldbescheid ausgestellt.
Gut zu wissen: Wenn sich herausstellt, dass der Fahrer kein Handy in der Hand hatte, wird die Aufnahme sofort gelöscht.
Pilotprojekte in Rheinland-Pfalz Handy-Blitzer in Deutschland
Erste Tests für Handyblitzer fanden bereits 2022 in den Großräumen Trier und Mainz statt. Diese Versuche verliefen erfolgreich und hundertfach wurde unerlaubte Handynutzung nachgewiesen. Seit März 2025 sind die Monocams offiziell in Rheinland-Pfalz im Einsatz, abgesichert durch eine Novellierung des dortigen Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes (POG).
Datenschutz & Verkehrssicherheit Vorteile und Bedenken
Rheinland-Pfalz Innenminister Michael Ebling setzt auf die präventive Wirkung der Handyblitzer, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Kritiker, wie der ADAC, stellen jedoch datenschutzrechtliche Fragen und bezweifeln, dass alle rechtlichen Bedenken ausgeräumt sind. Der Landesdatenschutzbeauftragte Dieter Kugelmann sieht hingegen keine Probleme und betont, dass nicht relevante Daten umgehend gelöscht würden.
Mögliche Sanktionen durch Handyblitzer
Auch ohne die flächendeckende Einführung von Handy-Blitzern wird die Nutzung von Handys am Steuer in Deutschland geahndet. Wenn du bei einer Kontrolle mit dem Handy in der Hand erwischt wirst, kannst du mit folgenden Strafen rechnen:
Bußgeld: 100 Euro
Punkt in Flensburg: 1 Punkt
Bei zusätzlicher Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer erhöht sich das Bußgeld auf 150 Euro, du erhältst 2 Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von einem Monat.
In unserem Beitrag zum Thema "Handy am Steuer" erhältst du mehr Informationen zu den Strafen.
Wie kann dir ein Anwalt helfen?
Hast du einen Bußgeldbescheid wegen Handy am Steuer erhalten? Dann solltest du prüfen, ob du zu Recht belangt wirst. In Einzelfällen passieren Fehler bei der Sicherung von Beweismitteln. Um eine erste Einschätzung zu erhalten, welche Möglichkeiten du hast, um deine Rechte durchzusetzen, kannst du unsere Erstberatung durch KLUGO Partner-Anwälte und Rechtsexperten in Anspruch nehmen.
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