Betrugsmaschen & Erkennungsmerkmale So erkennst du falsche Polizisten
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Betrug findet in unserer digitalisierten Gesellschaft nicht nur im Internet statt, sondern auch an der Haustür. Betrüger geben sich als Polizeibeamte aus und erschleichen sich damit nicht nur das Vertrauen ihrer Opfer, sondern auch ihr Geld. Insbesondere ältere Menschen fallen häufig auf die heimtückischen Betrugsmaschen falscher Polizeibeamter herein.
Betrugsmaschen falscher Polizisten Das Wichtigste in Kürze
Betrüger schrecken nicht davor zurück, sich als falsche Polizisten auszugeben, um sich Geld und Wertsachen zu erschleichen.
Falsche Polizeibeamte täuschen ihre Opfer per E-Mail, Telefon, im Straßenverkehr oder an der Haustür.
Betrüger im Namen der Polizei machen sich strafbar wegen Amtsanmaßung nach § 132 StGB. Bei Verschaffung eines rechtswidrigen Vermögensvorteils liegt ein Betrug nach § 263 StGB vor.
Über eine spezielle Technik nutzen die Täter die Möglichkeit, dass ihrem Opfer die vertrauenswürdige Notrufnummer 110 angezeigt wird.
Ein falscher Polizeibeamter verwendet mitunter einen gefälschten Dienstausweis, um durch Zutritt zur Wohnung Bargeld und Schmuck zu stehlen.
Bist du Opfer eines Betrügers geworden, der sich als falscher Polizist getarnt hat, solltest du umgehend rechtlichen Rat einholen.
Welche Beweggründe stecken dahinter, dass sich ein Betrüger als falscher Polizeibeamter ausgibt?
Betrüger finden nicht nur im Internet Wege, sich auf gemeine Art und Weise zu bereichern, sondern auch am Telefon, per E-Mail oder direkt an der Haustür. Damit ihnen ihre Opfer vertrauen, tarnen sie sich als falsche Polizeibeamte und gelangen so an ihr Ziel: Bargeld, Wertgegenstände und Schmuck. Insbesondere ältere Menschen fallen auf diese perfiden „Polizei“-Betrugsmaschen herein.
Die Maschen sind kreativ und ideenreich, mitunter arbeitet ein Täter mit einem weiteren zusammen: Das Opfer wird von einem der falschen Polizeibeamten unter fadenscheinigen Gründen dazu veranlasst, seinem vermeintlichen Kollegen Bargeld oder Wertgegenstände zu übergeben. Gründe für das Vorhaben werden plausibel erklärt, so dass das Opfer keinerlei Verdacht schöpft. Ein falscher Polizeibeamter hält sein Opfer stundenlang in der Telefonleitung, so dass es davon abgehalten wird, die Situation zu reflektieren oder Rat bei Familie, Freunden oder Bekannten einzuholen. Erst wenn es mit etwas Abstand feststellt, dass es sich hierbei um eine Straftat handeln kann, ist der falsche Polizeibeamte bereits über alle Berge.
Welche Betrugsmaschen nutzt ein falscher Polizeibeamter, um sein Opfer hinters Licht zu führen?
Anhand von Beispielen sollen die unterschiedlichen Methoden von Betrugsmaschen falscher Polizeibeamter verdeutlichen, was alles möglich ist:
Ein Mitarbeiter der Hausbank des Opfers soll in einen Finanzskandal verwickelt sein, ihm wird Korruption vorgeworfen. Das Opfer hat nun zu befürchten, dass sein angelegtes und gespartes Geld dort nicht mehr sicher ist. Gutgläubig und davon überzeugt, das Richtige zu tun, übergibt das Opfer all sein Erspartes einem vermeintlichen Polizeibeamten, der es abholt.
In der Nachbarschaft gab es mehrere Einbrüche. Geld oder andere Wertgegenstände sollen nun auf Spuren des Täters hin untersucht und zu dem Zweck gesichert werden. In beiden Fällen glaubt das Opfer anfangs, seine Wertgegenstände später zurückzuerhalten.
Eine weitere Technik, die falsche Polizisten gebrauchen, ist die Nutzung der Notfallnummer 110. Sobald ein Opfer diese Nummer sieht, entsteht automatisch Vertrauen. Solche Anrufe werden über ausländische Telefonanbieter ausgeführt, bei denen es möglich ist, die Anrufernummer frei zu wählen. Ziel ist es hierbei, an personenbezogene Daten und Bankverbindungen zu gelangen.
Ein falscher Polizeibeamter an der Haustür ist für viele Menschen erst einmal ein großer Schreck. Häufig entsteht, insbesondere bei Senioren, automatisch eine gewisse Ehrfurcht vor dem Gesetz. Dies wirkt sich nachteilig auf ihr Verhalten aus, sie sind verunsichert und zugleich vertrauensselig, wovon ein falscher Polizeibeamter profitiert. Als Polizisten getarnte Betrüger sind darauf vorbereitet, nach ihrem Dienstausweis gefragt zu werden, der natürlich gefälscht ist. Anhand ihres manipulierten Dienstausweises erlangen sie Zutritt in die vier Wände ihres Opfers, um Diebstahl zu begehen.
Es kommt vor, dass falsche Polizisten ihren Opfern Haftbefehle per E-Mail zusenden mit der Aufforderung, eine bestimmte Geldsumme zu zahlen, um einem Haftbefehl zu entgehen. So gelangen Betrüger an das Geld ihrer Opfer.
Ein falscher Polizeibeamter hält Fahrer auf der Straße an, um diese abzukassieren, nachdem er als Tarnung ein gefälschtes „Bitte folgen“-Schild am Auto hatte. Das Fahrzeug hat allerdings ein beispielsweise ausländisches Kennzeichen, das nicht zum Auto passt.
Die heimtückischen Betrugsmaschen falscher Polizeibeamter arbeiten taktisch mit der Psyche ihrer Opfer. Ob sie die Betroffenen bei Anrufen mitunter stundenlang davon abhalten, die Situation zu rekapitulieren oder sie durch mögliche negative Folgen unter Druck setzen, unterschwellig lösen sie im Opfer Unsicherheit und Ängste aus.
Was sind die typischen Erkennungsmerkmale falscher Polizeibeamter?
Um gewappnet zu sein und falsche Polizisten frühzeitig zu erkennen, sind folgende Erkennungsmerkmale wichtig zu wissen:
Ein Anrufer meldet sich nicht mit seinem Namen.
Ein Anrufer meldet sich unter der Rufnummer 110, die als Notrufnummer bekannt ist, an und stellt sich als Polizist vor. Die Polizei nutzt diese Telefonnummer nicht.
Ein Dienstausweis wirkt unecht oder weist Fehler auf. Betroffene sollten einen Ausweis - speziell bei einer uniformierten Streife mit Polizeiauto – auf Echtheit und Sicherheitsmerkmale prüfen.
Polizist fragt nach Bankdaten, Bargeld und generellen wirtschaftlichen Verhältnissen. Werd misstrauisch, denn die Polizei würde so etwas nicht tun.
Sei vorsichtig bei Polizeifahrzeugen mit unpassenden oder ausländischen Kennzeichen.
Was du als Betroffener tun – oder besser unterlassen – solltest
Solltest du unsicher sein, ob ein Dienstausweis gefälscht ist, lass den vermeintlichen Polizisten vor der geschlossenen, abgesperrten Tür warten, und prüf ihn auf Richtigkeit telefonisch bei der zuständigen Behörde. Such die Telefonnummer selbst heraus, anstatt sie dir vom falschen Polizisten geben zu lassen.
Lass keinen Fremden in deine Wohnung, auch nicht die Polizei.
Erhältst du einen verdächtigen Anruf, leg schnellstmöglich auf und melde den Anruf bei der Polizei.
Insbesondere ältere Menschen sollten sich Familie oder Freunden anvertrauen, nachdem sie einen verdächtigen Anruf erhalten haben.
Lass dich am Telefon nicht unter Druck setzen. Leg einfach auf.
Übergib niemals Geld oder andere Wertgegenstände einer fremden Person oder der Polizei.
Mit welchen Strafen müssen die Betrüger rechnen?
Ein Betrüger, der sich als falscher Polizeibeamter tarnt, macht sich strafbar wegen Amtsanmaßung nach § 132 StGB. Hier fällt das Strafmaß mit bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe aus. Sollte sich ein falscher Polizeibeamter einen rechtswidrigen Vermögensvorteil durch sein unrichtiges Auftreten – und damit Vorspiegelung falscher Tatsachen – verschaffen, liegt in dem Fall ein Betrug nach § 263 StGB vor. Bei einem Betrug liegt das Strafmaß wesentlich höher, je nach Schwere des Vergehens kann es mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf, in besonders schweren Fällen mit bis zu zehn Jahren geahndet werden.
Wenn du von einem Betrug durch falsche Polizisten betroffen bist, hol dir qualifizierten Rechtsbeistand über einen KLUGO Partner-Anwalt und Rechtsexperten für Strafrecht. Er hilft dir weiter, wichtige Fragen zu klären und die notwendigen Schritte einzuleiten, damit du zu deinem Recht kommst.
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