Bei Arbeitsbelastung Überlastung anzeigen

Inkl. Muster für die Überlastungsanzeige Arbeitsüberlastung: So kannst du als Betroffener vorgehen

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Hohe Arbeitsbelastung kann viele Ursachen haben und bringt dich schnell an deine Grenzen. Dauerhaft hohe Belastung führt zu gesundheitlichen Schäden. Mit einer Überlastungsanzeige machst du auf deine Situation aufmerksam, schützt dich vor Haftungsansprüchen und verpflichtest deinen Arbeitgeber zu Verbesserungen.

von KLUGO
25.11.2024
5 Min Lesezeit

Überlastungsanzeige bei Arbeitsbelastung Das Wichtigste in Kürze

  • Hohe Arbeitsbelastung beeinträchtigt deine Gesundheit.

  • Symptome können Kopfschmerzen, Erschöpfung oder Burnout sein.

  • Mit einer Überlastungsanzeige forderst du deinen Arbeitgeber zum Handeln auf.

  • Dein Arbeitgeber muss Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu verbessern.

Was sind Gründe für deine hohe Arbeitsbelastung?

Es gibt verschiedene Ursachen für eine hohe Arbeitsbelastung, die oft zusammenwirken:

  • Übermäßige Aufgaben und Überstunden: Die Anzahl der Aufgaben kann schnell erdrückend werden, insbesondere wenn Überstunden zur Regel werden.

  • Hohe Erwartungen: Wenn Vorgesetzte immer mehr von dir verlangen, kann das deine Belastungsgrenze deutlich überschreiten.

  • Mangelnde Wertschätzung: Wenn deine Arbeit nicht anerkannt wird, kann das frustrieren und demotivieren.

  • Schlechtes Betriebsklima: Konflikte unter Kollegen und eine generell negative Atmosphäre können die Arbeitsmoral stark beeinträchtigen.

  • Unzureichende Arbeitsbedingungen: Zu laute, kalte oder heiße Arbeitsplätze sowie fehlende Informationen führen zu Stress.

  • Niedriges Gehalt: Wenn deine Bezahlung nicht angemessen ist, kann das zusätzlich demotivierend wirken.

Wie kann sich eine hohe Arbeitsüberlastung äußern?

Hohe Arbeitsüberlastung zeigt sich sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene:

  • Körperliche Symptome: Müdigkeit, Kopfschmerzen, Herz-Kreislauf-Probleme, Rückenschmerzen, Verdauungsstörungen, Gelenk- und Gliederschmerzen.

  • Psychische Symptome: Erschöpfung, Konzentrationsverlust, Schlafstörungen, Gereiztheit, Niedergeschlagenheit, negative Einstellung zur Arbeit, Depression und Burnout.

Es ist wichtig, diese Symptome ernst zu nehmen und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um deine Gesundheit zu schützen.

Was sagen die Zahlen zur Arbeitsüberlastung? Statistik über schlechte Arbeitsbedingungen

  • Mehr als 40 % der Arbeitnehmer bezeichnen ihren Gesundheitszustand als zufriedenstellend bis schlecht.

  • Bei mehr als 48 Stunden Arbeitszeit pro Woche fühlen sich 47 % der Befragten sehr häufig oder oft „körperlich erschöpft“.

  • Dabei verdoppeln sich körperliche und emotionale Erschöpfungszustände, wenn keine ausreichenden Pausenzeiten eingeräumt werden.

  • Fehlt genügend Personal, sind 80 % der Arbeitnehmer unmittelbar von Mehrbelastung betroffen. Auch hier verdoppelt sich die Zahl der Erschöpften. Von ihnen leiden insgesamt 54 % an Rückenschmerzen.

  • Bei zu hoher Arbeitslast bzw. -verdichtung (bei 57 % der Fall) treten Erschöpfung, Niedergeschlagenheit und ebenfalls Rückenschmerzen auf.

  • Auch von den Beschäftigten, die „selten oder nie körperlich schwere Arbeit leisten“, gehen lediglich 67 % davon aus, bis zum Rentenalter durchzuhalten.

Wie wirkt sich langfristige Arbeitsüberlastung auf das Unternehmen aus?

Arbeitsüberlastung wirkt sich nicht nur auf dich, sondern auch auf das Unternehmen aus:

  • Produktivitätsverlust: Deine Arbeitsleistung sinkt, was die gesamte Produktivität des Unternehmens beeinträchtigen kann.

  • Erhöhter Krankenstand: Häufige Fehlzeiten aufgrund von Überlastung führen zu weiterer Belastung für das Team.

  • Schlechtes Betriebsklima: Konflikte und schlechte Stimmung verschlechtern die Zusammenarbeit.

  • Fluktuation: Hohe Belastung kann zur Kündigung führen, was wiederum neue Probleme bei der Personalsuche mit sich bringt.

  • Ruf und Ansehen: Langfristig kann das Unternehmen an Reputation verlieren, was auch finanzielle Einbußen zur Folge hat.

Wie kannst du eine hohe Arbeitsbelastung im Betrieb verhindern?

Du kannst einiges tun, um die Arbeitsbelastung zu reduzieren:

  1. Erkennen und Akzeptieren: Nimm die veränderten Verhältnisse im Unternehmen wahr und akzeptiere sie.

  2. Tag strukturieren: Setze Prioritäten und delegiere Aufgaben, die nicht dringend sind.

  3. Pausen nutzen: Gönn dir regelmäßige Pausen, um neue Energie zu tanken.

  4. Gespräch mit Vorgesetzten: Besprich deine Situation offen mit deinem Chef, um gemeinsam Lösungen zu finden.

  5. Jobwechsel in Erwägung ziehen: Wenn keine Besserung eintritt, kann ein Jobwechsel eine mögliche Lösung sein.

Welche Pflichten hat dein Arbeitgeber?

Dein Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet, für ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu sorgen:

  • Vermeidung von Gefährdungen: Dein Arbeitgeber muss alles tun, um physische und psychische Gefahren zu minimieren.

  • Klare Anweisungen: Du musst wissen, was von dir erwartet wird und wie du deine Aufgaben sicher ausführen kannst.

Erfahre mehr zu den Arbeitsbedingungen in unserem Beitrag.

Wie wird eine Überlastungsanzeige geschrieben?

Wenn du eine Überlastungsanzeige schreiben möchtest, beachte folgende Punkte:

  • Ort und Datum: Halte diese Angaben fest.

  • Name des Arbeitnehmers: Dein eigener Name.

  • Beschreibung der Situation: Detaillierte Schilderung der belastenden Bedingungen.

  • Gründe für die Belastung: Was genau dich überlastet.

  • Folgen und Risiken: Mögliche Konsequenzen für dich und das Unternehmen.

  • Aufforderung zur Verbesserung: Fordere konkrete Maßnahmen ein.

Eine schriftliche Überlastungsanzeige bietet eine klare Dokumentation und sichert dich ab, falls es zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommt. Nutze unser Muster dafür:

Auswirkungen der Überlastungsanzeige Was geschieht danach?

Nach Einreichen der Anzeige ist dein Arbeitgeber verpflichtet, die Situation zu prüfen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Konstruktive Gespräche mit dir, deinen Vorgesetzten und der Personalabteilung sind hierbei der erste Schritt. Eventuell werden auch weitere Beteiligte wie das betriebliche Gesundheitsmanagement oder ein Personalrat einbezogen. Du bist durch das Maßregelungsverbot geschützt und musst keine negativen Konsequenzen fürchten.

Durch das Stellen einer Überlastungsanzeige kannst du auf kritische Arbeitsbedingungen hinweisen und Maßnahmen zu einer Verbesserung anstoßen. Dies dient nicht nur deinem Wohl, sondern auch dem langfristigen Erfolg des Unternehmens. Daher ist es ratsam, rechtzeitig aktiv zu werden und deine Arbeitsüberlastung anzugehen.

Hast du noch rechtliche Fragen im Zusammenhang mit der Arbeitsüberlastung, dann kannst du einen unserer KLUGO Partner-Anwälte und Rechtsexperten in der Erstberatung nach Rat fragen.

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