Deine Rechte, Pflichten und wichtige Schritte bei Arbeitsüberlastung Arbeitsüberlastung: So setzt du eine Überlastungsanzeige richtig ein
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Eine hohe Arbeitsbelastung kann viele Ursachen haben. Du kommst als leidgeprüfter Mitarbeiter dabei schnell an deine Grenzen. Ist die Belastung dauerhaft zu hoch drohen größere gesundheitliche Schäden. Mit einer Überlastungsanzeige hast du das Recht – aber auch die Pflicht –,auf deine Situation aufmerksam zu machen. Damit bist vor Haftungsansprüchen durch den Arbeitgeber geschützt und verpflichtet diesen gleichzeitig, für Verbesserungen zu sorgen.
Überlastungsanzeige bei Arbeitsbelastung Das Wichtigste in Kürze
Eine dauerhaft hohe Arbeitsbelastung schadet deiner Gesundheit.
Dabei drohen dir psychische und physische Nachteile von: Kopfschmerzen, Erschöpfung oder Burnout-Syndrom.
Mit einer Überlastungsanzeige kannst du auf deine Situation aufmerksam machen und deinen Arbeitgeber zum Handeln auffordern.
Dein Arbeitgeber ist danach verpflichtet, gemeinsam mit dir und der Personalabteilung Lösungen zu finden.
Was sind Gründe für deine hohe Arbeitsbelastung?
Erfüllst du als Arbeitnehmer deine vertraglich vereinbarten Arbeitspflichten ordnungsgemäß, kannst du schon mal seine Belastungsgrenzen erreichen. Die Vier-Tage-Woche ist im deutschen Arbeitsleben noch nicht wirklich eingeführt, stattdessen müssen viele sogar öfter oder länger arbeiten als vorgesehen. Dir kommt das vielleicht bekannt vor: Es ist kurz vor Feierabend und dein Chef bittet dich, noch eine Stunde dranzuhängen. Aber Überstunden sind nur ein Beispiel, weswegen du als Arbeitnehmer weniger leistungsfähig sein kannst. Denn Gründe für physische wie auch psychische Belastungen gibt es genügend.
Du hast das Gefühl, von dir wird im Job zu viel verlangt und die Erwartungen der Vorgesetzten sind deutlich gestiegen? Ein klassischer Fall von Arbeitsbelastung mit z. T. erheblichen Auswirkungen. Bevor wir dazu kommen, wo es überall zwickt und drückt, werfen wir einen Blick auf die Ursachen. Was wird vom Arbeitnehmer als Arbeitsbelastung empfunden?
Hohe Arbeitsbelastung – Sie kann sich sowohl in der Fülle der Aufgaben als auch bei überhöhten Erwartungen der Vorgesetzten bemerkbar machen. Auch zu viele Überstunden machen sich negativ bemerkbar.
Ausbleibendes Lob/mangelnde Wertschätzung – Du erledigst deinen Job mustergültig, aber dein Chef erwähnt dich und deinen Erfolg mit keiner Silbe.
Negatives Betriebsklima – Nichts kann die Arbeitsleistung und die Motivation mehr schmälern als ein vergiftetes Arbeitsklima am Arbeitsplatz unter Kollegen. Hier ist der Einsatz des Arbeitgebers gefragt, um die Wogen wieder zu glätten.
Unzureichende Informationen – Ein ganzes Projekt kann ebenso wie einzelne Arbeitsschritte nur dann funktionieren, wenn der Arbeitnehmer genau weiß, was er zu tun hat bzw. welches Ziel verfolgt wird.
Unpassendes Umfeld – Bietet dir dein Arbeitsplatz ineffiziente Arbeitsbedingungen und eine unpassende Atmosphäre, weil es zu laut, zu kalt oder zu heiß ist, kann dies schnell zu erhöhter Arbeitsbelastung führen.
Gehalt nicht angemessen – Auch eine zu niedrige Bezahlung kann bei hoher Arbeitsleistung lähmend wirken, sodass du weniger belastbar bist und weniger Spaß empfindest.
Wie kann sich eine hohe Arbeitsüberlastung äußern?
Wie bereits erwähnt überträgt sich eine unerwartet hohe Arbeitsbelastung negativ auf deinen Geist und Körper. Hält sie dauerhaft an, verschlimmern sich deine Symptome vielleicht sogar noch. Auftretende Depressionen oder gar Burnout sind dabei keine Seltenheit. Daher solltest du bei den ersten Anzeichen sowohl physischer als auch psychischer Natur genauer hinsehen. Seit wann kannst du eine Veränderung registrieren und in welchen Bereichen ist sie besonders spürbar?
Bei den folgenden Punkten sollten zumindest kleinere Alarmglocken läuten:
Müdigkeit
Kopfschmerzen
allgemeine Erschöpfung
Herz-Kreislauf-Probleme (zum Beispiel Bluthochdruck, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen)
Verdauungsstörungen (zum Beispiel Appetitlosigkeit, Erbrechen)
Rückenschmerzen
nachlassende Konzentration
Schlafstörungen
Niedergeschlagenheit
Gereiztheit
Gelenk- und Gliederschmerzen
negative Einstellung zur Arbeit
Depression/Burnout
Suchtkrankheiten
Statistik über schlechte Arbeitsbedingungen
Wirst du über das erträgliche Maß hinaus beansprucht, drohen dir gesundheitliche Schäden. Auch wenn manche Arbeitnehmer bei hoher Arbeitsbelastung „funktionieren“ und keine oder nur geringe gesundheitliche Einbußen verspüren, stellt sich dennoch die Frage, wie sehr der andere Teil darunter leidet.
Hierzu folgende statistische Angaben:
Mehr als 40 % der Arbeitnehmer bezeichnen ihren Gesundheitszustand als zufriedenstellend bis schlecht.
Bei mehr als 48 Stunden Arbeitszeit pro Woche fühlen sich 47 % der Befragten sehr häufig oder oft „körperlich erschöpft“.
Dabei verdoppeln sich körperliche und emotionale Erschöpfungszustände, wenn keine ausreichenden Pausenzeiten eingeräumt werden.
Fehlt genügend Personal, sind 80 % der Arbeitnehmer unmittelbar von Mehrbelastung betroffen. Auch hier verdoppelt sich die Zahl der Erschöpften. Von ihnen leiden insgesamt 54 % an Rückenschmerzen.
Bei zu hoher Arbeitslast bzw. -verdichtung (bei 57 % der Fall) treten Erschöpfung, Niedergeschlagenheit und ebenfalls Rückenschmerzen auf.
Auch von den Beschäftigten, die „selten oder nie körperlich schwere Arbeit leisten“, gehen lediglich 67 % davon aus, bis zum Rentenalter durchzuhalten.
Wie wirkt sich langfristige Arbeitsüberlastung auf das Unternehmen aus?
Wenn du und deine Kollegen unter hoher Arbeitsbelastung leiden, kann dies weitreichende Folgen für das Unternehmen haben. „Funktionierst“ du als wichtiger Teil einzelner Produktionsschritte nicht mehr mit voller Kraft, fehlt auch mal das verbindende Glied. Mehr noch: Komplette Ausfälle wegen Krankschreibung können drohen. Eure Gesundheit muss daher stets oberstes Ziel deiner Chefs und direkten Vorgesetzten sein. Und zwar schon aufgrund der bestehenden gesetzlichen Verpflichtung als Arbeitgeber, aber auch aus eigenen Interessen, um eben zu verhindern, dass du ganz ausfällst.
Dir kommt das sicherlich bekannt vor: Schlechte Stimmung unter den Mitarbeitern oder gar offen ausgetragene Konflikte bzw. Mobbing können massiven Einfluss auf Kommunikation und Zusammenarbeit haben. Dabei wirken sich fehlerhafte Abläufe und Entscheidungsvorgänge oder eine nachhaltig gestörte Produktivität auch unmittelbar auf deine Arbeit aus. Für den Arbeitgeber wiederum bedeutet dies im Endergebnis wiederkehrenden Personalmangel und finanzielle Einbußen. Verschlimmert sich der Zustand des Betriebsklimas kannst du dich neben eigenen krankheitsbedingten Ausfällen sogar genötigt sehen, eine Kündigung einzureichen. Spätestens an diesem Punkt droht das Unternehmen an Reputation und Ansehen zu verlieren.
Wie kannst du eine hohe Arbeitsbelastung betriebsintern verhindern?
Wenn dich im Unternehmen selbst die Arbeitsbelastung „gepackt“ hat, droht ein Abfall deiner Leistungsfähigkeit und -bereitschaft. Die Stimmung sinkt, weitere negative Folgen und Verschlimmerungen sind möglich. Daher kommt es nun besonders darauf an, die Zeichen der leider nicht so erfreulichen Zeit zu erkennen, damit sie wieder fröhlicher werden kann. Damit sich die Arbeitsbelastung im Betrieb nicht dauerhaft und über die Maßen erhöht, kannst du selber im Vorfeld tätig werden.
Als erster Schritt eignet sich wie gesagt die Erkenntnis, dass sich die Verhältnisse im Unternehmen für dich verschlechtert haben. Nur, wenn du die neue Situation als solche erkennst und annimmst, kannst du sie verändern. Sich für das spürbare Gefühl der Überforderung zu schämen, ist hier fehl am Platz.
Als Nächstes kann es helfen, den (Arbeits-)Tag präzise zu strukturieren. Welche Arbeiten sind prioritär zu behandeln, welche können nach hinten verschoben werden? Nach dem sogenannten Pareto-Prinzip lassen sich oft 80 % der Aufgaben in nur 20 % der verfügbaren Arbeitszeit erledigen. Probiere es aus.
Sollte die Zeit dennoch mal knapp werden, kannst du dich fragen, welche Aufgaben überhaupt bearbeitet werden müssen und welche delegiert werden können. Es erfordert sicherlich Mut, auch Nein zu sagen. Aber wenn der Arbeitstag nicht für alle beruflichen Erledigungen ausreicht und du dem Chef diesen Umstand plausibel erklärst, kann vielleicht darauf verzichtet werden – zumindest vorläufig.
Damit dein Tag kräftemäßig bewältigt werden kann, spielen ausreichend lange Pausen eine wichtige Rolle. Denn dafür sind sie schließlich da: Um sich von getaner Arbeit zu erholen und sich für neue Herausforderungen zu stärken. Neben der Hauptpause zur Mittagszeit sollten daneben ein paar kleinere Pausen eingebaut werden, um durchschnaufen zu können und den Überblick zu behalten.
Kommst du mit diesen Tipps nicht wirklich weiter, solltest du das Gespräch mit deinem Vorgesetzten suchen. Ein vernünftiger und seriöser Chef wird dir Gehör schenken und gemeinsam mit dir nach Lösungen suchen. Denn es ist in seinem eigenen Interesse, dass er dich als gut funktionierende Arbeitskraft nicht verliert. Und das kann durchaus wörtlich genommen werden.
Scheitert auch die Option, deinen Chef zum Einlenken zu bringen, obwohl du an zu hoher Arbeitsbelastung leidest, ist ein neuer Job eine Überlegung wert. Denn, wenn keine Besserung in Sicht ist, wird sich deine Situation und damit nicht nur dein Wohlbefinden weiter verschlechtern. Und ein krankheitsbedingter Arbeitsausfall dient weder dir noch deinem Arbeitgeber.
Welche Pflichten hat dein Arbeitgeber?
Dein Arbeitgeber sollte alles unternehmen, damit du als Arbeitnehmer im Unternehmen deinen Arbeitspflichten angemessen nachkommen kannst und daneben ausreichend Wertschätzung erfährst. Solltest du wegen bereits festgestellter Arbeitsbelastung eine Überlastungsanzeige schreiben, ist er sogar verpflichtet, tätig zu werden. Damit es erst gar nicht so weit kommt, ist der Arbeitgeber gut beraten, grundsätzlich entsprechende „Vorsichtsmaßnahmen“ zu ergreifen.
Eine gesetzliche Verpflichtung des Arbeitgebers resultiert beispielsweise aus den Vorschriften der §§ 617 ff. BGB (Bürgerliches Gesetzbuch). Im Rahmen der dort genannten Fürsorgepflicht ist der Arbeitgeber gehalten, „Räume, Vorrichtungen oder Gerätschaften (…) so zu regeln, dass der Verpflichtete gegen Gefahr für Leben und Gesundheit soweit geschützt ist, als die Natur der Dienstleistung es gestattet.“
Darüber hinaus listen §§ 5,6 ArbSchG (Arbeitsschutzgesetz) verschiedene Maßnahmen des Arbeitsschutzes auf, die der Arbeitgeber zu ergreifen hat.
Hierzu zählen:
Vermeidung einer Gefährdung der physischen und psychischen Gesundheit
Bekämpfung von Gefahrenquellen allgemein
Erteilung geeigneter Anweisungen für die Angestellten
Ermittlung von Gefährdungen durch psychische Belastungen bei der Arbeit
Was kannst du selbst gegen eine hohe Arbeitsbelastung tun?
Grundsätzlich ist es ratsam, den Arbeitsstress nicht mit nach Hause zu nehmen. Aber was soll man tun, wenn einen die Sorgen und die Arbeitsbelastung weder physisch noch psychisch in Ruhe lassen? Dann kommt es darauf an, dass du Methoden entwickelst, die sich auch oder gerade außerhalb des Unternehmens gut zum Stressabbauen eignen.
Es liegt auf der Hand, dass du dich nur dann ausreichend erholen kannst, wenn du genügend Schlaf findest. Deiner Bettruhe sollte also in Phasen hoher Arbeitsbelastung viel Raum geschenkt werden. Überlege, wie viele Stunden Schlaf du benötigst, um ausgeruht zu sein. Danach richten sich die Abendrituale und die Zeit, wann du zu Bett gehst.
Aber auch die Freizeit insgesamt sollte frei von Stress oder zu hohen, eigenen Erwartungen geplant werden. Sich Zeit nehmen für angenehme und kraftspendende Momente, sollte die Devise lauten! Alle Unternehmungen, deren Umsetzung entweder nicht realistisch sind oder zu viel deiner begrenzten Energie rauben, sollten wenigstens vorübergehend stark eingeschränkt oder gleich gänzlich vermieden werden.
Im Zuge einer echten Prävention könntest du dich zudem um eine ausgleichende Freizeitbeschäftigung kümmern, die dir sowohl körperlich als auch mental guttut und dich ausgleicht.
Was ist eine Überlastungsanzeige?
Mit einer Überlastungsanzeige zeigt der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber an, dass er sich einer zu hohen Arbeitsüberlastung gegenübersieht. Sie soll im Endeffekt vor allem für bessere Arbeitsbedingungen sorgen. Daneben ist sie für dich als Mitarbeiter immer dann besonders wichtig, wenn die Gefahr besteht, dass dir wegen zu starker Belastung im Job Fehler unterlaufen und du dadurch schadensersatzpflichtig werden könntest.
Ein solcher Überlastungsantrag hat demzufolge die Aufgabe, auf jene Missstände hinzuweisen, die dich persönlich oder gleich mehrere Mitarbeiter im Unternehmen besonders belasten. Als Ziel kann dabei die Erhaltung oder die Wiederherstellung deiner Gesundheit erklärt werden. Gleichzeitig schützt du dich mit der rechtzeitigen Anzeige vor möglichen Ansprüchen des Arbeitgebers. Der Arbeitgeber ist durch die Überlastungsanzeige aufgrund der bestehenden Fürsorgepflicht wiederum gezwungen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, die geeignet sind, die drohenden Gefahren zu verhindern oder existierende zu beseitigen.
Aus Arbeitnehmersicht besteht in den § 15, 16 ArbSchG sozusagen eine Rechtsgrundlage bzw. die Berechtigung zur Überlastungsanzeige. Danach ist der Arbeitnehmer nach seinen Möglichkeiten verpflichtet, für Sicherheit und Gesundheit zu sorgen (§ 15), daneben auf Gefahren hinzuweisen (§ 16).
Kann jeder eine Überlastungsanzeige stellen?
Wie erörtert sind Arbeitnehmer gleichzeitig verpflichtet und berechtigt, eine Überlastungsanzeige zu stellen. Dein Eigeninteresse am Schutz vor überlastungsbedingten Schäden bei der Ausführung deiner vertraglichen Pflichten wird dich überzeugen, eine Überlastungsanzeige zu schreiben. Denn ohne Anzeige läufst du Gefahr, für entstandene Schäden am Ende selbst aufkommen zu müssen.
Während sogar eine „kollektive Überlastungsanzeige“ durch eine Gruppe von mehreren Mitarbeitern möglich ist, besteht für Beamte eine Einschränkung. Sie sind nicht berechtigt, eine Überlastungsanzeige zu stellen.
Wie wird eine Überlastungsanzeige geschrieben?
Gesetzlich vorgeschriebene Formvorschriften sind bei der Überlastungsanzeige nicht einzuhalten. Dennoch ist es schon aus Dokumentationszwecken üblich und empfohlen, die Schriftform anzuwenden. Am besten bewahrst du wegen der geltenden Verjährungsfrist (§ 195 BGB) für die Dauer von mindestens drei Jahren eine Kopie der Anzeige auf. Inhaltlich sollte die Anzeige emotionsfrei, sachlich und vollständig formuliert werden, sodass sich die angeprangerte Situation für den Arbeitgeber plausibel und schlüssig darstellt.
Zu den einzelnen Punkten, die in eine Überlastungsanzeige gehören, zählen:
Ort und Datum der Anzeige
Name des Arbeitnehmers, der die Überlastungsanzeige stellt
Detaillierte Beschreibung der Situation am Arbeitsplatz
Daraus resultierende Gründe für die Arbeitsbelastung
Drohende Folgen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber
evtl. Hinweis, falls vorher bereits Anzeige gestellt wurde
Aufforderung an den Arbeitgeber die Situation zu verbessern
Trotz der genauen Schilderung der misslichen Situation inklusive der Aufforderung an deinen Arbeitgeber brauchst du keine Angst vor einer Kündigung wegen Überlastungsanzeige zu haben. Ob eine Überlastungsanzeige Nachteile hat, ist damit schnell beantwortet. Nach einem Urteil des Landesarbeitsgerichts Niedersachsen war z. B. eine Abmahnung wegen Gefahrenanzeige durch eine Mitarbeiterin als unbegründet zurückgewiesen worden (Urteil vom 12.09.2018, Az. 14 Sa 140/18).
Musterschreiben Überlastungsanzeige
Ort, Datum
Sehr geehrte/r xxx (Name Arbeitgeber)
hiermit zeige ich eine Arbeitsüberlastung in meinem Arbeitsbereich an, wonach die ordnungsgemäße Ausführung meiner Tätigkeit gefährdet ist.
Diese Arbeitsüberlastung wurde hervorgerufen durch
ungeplanten Personalausfall
unbesetzte Stellen wegen Urlaub von Personal
einen akuten Notfall
Kostensenkungsvorgaben
räumliche Bedingungen/Ausstattung
u. a.
Im Einzelnen stellt sich die Situation wie folgt dar (konkrete Beschreibung der Überlastungssituation) …
Aus diesem Grund war es mir nicht möglich, die anfallenden Arbeiten
termingerecht zu erledigen
in vorgegebener Qualität zu erfüllen.
Zu den weiteren, möglichen Konsequenzen, die aus der Überlastung resultieren, gehören
längere Bearbeitungsdauer
Fristversäumnisse
Regressansprüche
Qualitätsmängel
Fehler
Rückstände
Beschwerden von Kunden
Nichteinhaltung von Betreuungsstandards
unzureichende Versorgung
Schwierigkeiten bei Einarbeitung/Ausbildung
u. a.
Die Überlastung hat für mich persönlich zur Folge
Arbeitsunfähigkeit
Arbeitsunfall
Schlafstörungen
Überstunden
Ich bitte Sie, entsprechende Maßnahmen zur Entlastung anzuwenden, damit ich meine Arbeitsaufgaben wieder ordnungsgemäß ausführen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Datum, Unterschrift Arbeitnehmer
Was geschieht danach?
Die Überlastungsanzeige hat zur Folge, dass die Situation zwischen den Verantwortlichen besprochen und erörtert wird. Dazu ist dein Arbeitgeber verpflichtet. Miteinbezogen in möglichst konstruktive Gespräche werden neben dir als Arbeitnehmer und Arbeitgeber in der Regel sonstige Vorgesetzte und die Personalabteilung. Darüber hinaus können je nach Vorhandensein das betriebliche Gesundheitsmanagement, ein Personalrat oder die Schwerbehindertenvertretung beteiligt werden.
In dem Gespräch sollen sämtliche relevanten Fragen offen diskutiert werden, damit die passenden Lösungen herausgearbeitet werden können. Das Maßregelungsverbot nach § 612a BGB schützt dich davor, dass du Konsequenzen aus der Überlastungsanzeige befürchten müsstest.
Konkret sollten in einem ersten Besprechungsschritt Arbeits- und Pausenzeiten sowie Neueinstellungen bzw. Umstrukturierungen der Arbeitsvorgänge in Erwägung gezogen werden.
Welche Folgen kann eine hohe Arbeitsbelastung für dich haben?
Eine hohe Arbeitsbelastung solltest du auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Denn die Folgen können bei Nichtbeachtung und Verschweigen der Situation verheerend sein. Dabei darf auch nicht vergessen werden, dass deinerseits ja sogar die Pflicht besteht, die Arbeitsbelastung anzuzeigen. Wenn du berücksichtigst, welche negativen Auswirkungen du mit einer Überlastungsanzeige vermeiden kannst, wandelt sich diese Verpflichtung mehr in ein Recht um.
Nicht selten wird auch anwaltlicher Rat gesucht, um sich gerichtlich gegen die Umstände im Betrieb zu wehren.
Eine Überlastungsanzeige kann dich davor schützen, selbst schadensersatzpflichtig zu werden. Daneben kannst du deinen Arbeitgeber auch bei Verletzung der Fürsorgepflicht verklagen. Er ist für Sicherheit und Gesundheit bzw. für die Vermeidung von Gefahren verantwortlich. Verletzt er seine diesbezüglichen Pflichten nachweislich, kann dies u. U. rechtliche Konsequenzen vor Gericht für ihn haben.
Etwas einschränkender sind dabei deine Chancen oder Ansprüche auf Schmerzensgeld einzuordnen. Hierfür muss dem Arbeitgeber ein sogenannter doppelter Vorsatz nachgewiesen werden. Das bedeutet, er muss zum einen Vorsatz beim Verstoß gegen Arbeitsschutzvorschriften gehabt haben und zusätzlich deinen persönlich erlittenen Schaden erkannt und zumindest in Kauf genommen haben. In der Regel verspricht ein solches rechtliches Begehren wenig Aussicht auf Erfolg, ist indes jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen.
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