Arbeitsrecht Kündigung

Eine Kündigung ist die einseitige Erklärung, ein Arbeitsverhältnis zu beenden. Im Arbeitsrecht kann dies vom Arbeitgeber oder Arbeitnehmer ausgehen. Sie erfolgt aus verschiedenen Gründen und muss gesetzlichen Vorgaben wie Fristen und Schriftform entsprechen, um das Arbeitsverhältnis rechtswirksam zu beenden und die Rechte beider Parteien zu wahren.

von KLUGO
11.10.2024
2 Min Lesezeit

Kündigung Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Kündigung ist die einseitige Erklärung, das Arbeitsverhältnis zu beenden, durch den Arbeitgeber oder den Arbeitnehmer.

  • Es gibt ordentliche (fristgerechte) und außerordentliche (fristlose) Kündigungen, abhängig von den Gründen und Umständen.

  • Gültige Gründe können personenbedingt, verhaltensbedingt oder betriebsbedingt sein.

  • Eine Kündigung muss schriftlich erfolgen und bestimmte Fristen einhalten, die je nach Dauer des Arbeitsverhältnisses variieren können.

  • Gesetze wie das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) bieten Schutz vor ungerechtfertigten Kündigungen.

So wehrst du dich gegen eine Kündigung

Es gibt verschiedene Schritte, die du unternehmen kannst, um dich gegen eine Kündigung zu wehren.

Hier sind ein paar Tipps:

  1. Überprüfung des Kündigungsgrundes: Schau dir an, aus welchem Grund dir gekündigt wurde. Ist die Kündigung gerechtfertigt? In Deutschland muss der Arbeitgeber einen sachlichen Grund angeben. Mehr Informationen und Beispiele zu Kündigungsgründen erfährst du in unserem Beitrag Kündigungsgründe im Arbeitsrecht.

  2. Gespräch mit dem Arbeitgeber: Versuche, ein Gespräch mit deinem Arbeitgeber zu führen. Kläre Missverständnisse und schildere deine Sichtweise. Manchmal kann eine einvernehmliche Lösung gefunden werden.

  3. Kündigungsschutzgesetz: Prüfe, ob du unter das Kündigungsschutzgesetz fällst. Das gilt in der Regel für Arbeitnehmer, die länger als sechs Monate in einem Betrieb mit mehr als zehn Mitarbeitern beschäftigt sind.

  4. Einspruch erheben: Wenn du der Meinung bist, dass die Kündigung unwirksam ist, kannst du innerhalb von drei Wochen nach Erhalt der Kündigung Klage beim Arbeitsgericht einreichen.

  5. Rechtlichen Rat einholen: Es ist ratsam, einen Fachanwalt für Arbeitsrecht zu konsultieren, um deine Optionen und die besten nächsten Schritte zu besprechen.

  6. Dokumentation: Sammle alle relevanten Unterlagen, wie Arbeitsverträge, Gehaltsabrechnungen und E-Mails, die deinen Fall unterstützen könnten.

  7. Aufhebungsvertrag: In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, über einen Aufhebungsvertrag zu verhandeln, um eine einvernehmliche Trennung zu erreichen.

Welche Kündigungsarten gibt es?

Es gibt zwei Hauptarten der Kündigung: die ordentliche und die außerordentliche Kündigung.

Die ordentliche Kündigung erfolgt unter Einhaltung der vertraglich vereinbarten Fristen, die je nach Dauer des Arbeitsverhältnisses variieren können.

Die außerordentliche Kündigung wird im Gegensatz dazu in der Regel fristlos ausgesprochen und ist nur aus einem wichtigen Grund möglich, wie etwa einer schweren Pflichtverletzung durch den Arbeitnehmer. Beide Kündigungsarten haben unterschiedliche rechtliche Voraussetzungen und Konsequenzen, die es zu beachten gilt. Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag Kündigungsarten.

Kündigungsfristen für Arbeitnehmer

Die Kündigungsfrist hängt in Deutschland von verschiedenen Faktoren ab, wie der Dauer der Betriebszugehörigkeit des Arbeitnehmers und dem geltenden Tarifvertrag. In der folgenden Grafik haben wir die allgemeinen gesetzlichen Kündigungsfristen nach § 622 BGB für dich zusammengefasst:

Kündigungsfristen für Arbeitnehmer

Es ist wichtig, den Arbeitsvertrag und mögliche Tarifverträge zu prüfen, da dort abweichende Regelungen enthalten sein können. Zudem sollte die Kündigung schriftlich erfolgen und alle rechtlichen Vorgaben beachtet werden. Wenn du unsicher bist, wäre es ratsam, rechtlichen Rat einzuholen.

Kündigungsgründe im Arbeitsrecht

Kündigungen können aus verschiedenen Gründen erfolgen und sind oft mit rechtlichen Rahmenbedingungen verbunden. Dabei unterscheidet man zwischen ordentlichen und außerordentlichen Kündigungen, die jeweils unterschiedliche Voraussetzungen und Verfahren haben.

Kündigungsgründe bei ordentliche Kündigung

  • Verhaltensbedingte Gründe: Hierzu zählen wiederholtes Fehlverhalten, wie häufiges Zuspätkommen oder die Missachtung von Arbeitsanweisungen.

  • Personenbedingte Gründe: Diese liegen vor, wenn der Arbeitnehmer aufgrund von dauerhaften Erkrankungen oder anderer persönlicher Umstände nicht in der Lage ist, die Arbeit auszuführen.

  • Betriebsbedingte Gründe: Diese entstehen, wenn wirtschaftliche Schwierigkeiten oder Umstrukturierungen im Unternehmen eine Reduzierung der Mitarbeiterzahl notwendig machen.

Kündigungsgründe bei außerordentliche Kündigung

Diese Kündigungsform kommt in dringenden Fällen zum Einsatz, in denen ein Weiterbeschäftigen des Arbeitnehmers unzumutbar ist. Gründe hierfür können sein:

  • Schweres Fehlverhalten: Dazu zählen Diebstahl, Betrug oder grobe Beleidigungen von Kollegen oder Vorgesetzten.

  • Gefährdung des Betriebs: Wenn das Verhalten des Arbeitnehmers die Sicherheit oder den Betrieb des Unternehmens gefährdet.

Was regelt das Kündigungsschutzgesetz?

Das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) ist ein zentrales Arbeitsgesetz in Deutschland, das deine Rechte als Arbeitnehmer bei einer Kündigung durch den Arbeitgeber schützt. Es gilt grundsätzlich für Betriebe mit mehr als zehn Mitarbeitern und für Arbeitnehmer, die länger als sechs Monate im Unternehmen beschäftigt sind.

Das KSchG schützt dich vor ungerechtfertigten Kündigungen und stellt sicher, dass eine Kündigung sozial gerechtfertigt sein muss. Falls die Kündigung unrechtmäßig ist, kannst du innerhalb von drei Wochen nach Erhalt der Kündigung eine Kündigungsschutzklage vor dem Arbeitsgericht einreichen.

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