Dooring

Alles Infos auf einen Blick Dooring: Was ist das und wann gibt es vollen Schadensersatz?

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Ein Autofahrer hat seine Fahrertür nach dem Parken so geöffnet, dass ein Rennradfahrer mit ihr kollidierte und sich erhebliche Verletzungen zuzog. Das Landgericht Köln entschied nun zugunsten des Rennradfahrers und sprach ihm vollen Schadensersatz zu. Zuvor hatte die Versicherung des Autofahrers dem Rennradfahrer eine Mitschuld gegeben. Hier erfährst du, warum das Gericht dem Autofahrer die volle Verantwortung für den Dooring-Unfall anlastet.

von N. Haussmann
07.11.2022
3 Min Lesezeit

Dooring Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Dooring-Unfall meint einen Unfall, bei dem ein Radfahrer mit der geöffneten Tür eines Autos zusammenstößt.

  • Das Landgericht Köln sprach in einem Fall einem Rennradfahrer vollen Schadensersatz zu.

  • Autofahrer müssen beim Ein- und Aussteigen darauf achten, dass sie keinen Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen.

  • Radfahrer dürfen im Abstand von 50 cm an parkenden Autos vorbeifahren und haben daher bei Dooring-Unfällen meist keine Mitschuld.

Was ist ein Dooring-Unfall?

Unter einem Dooring-Unfall versteht man einen Verkehrsunfall zwischen einem parkenden Auto und einem Radfahrer. Dooring-Unfälle zeichnen sich dadurch aus, dass Radfahrer mit der Tür eines Autos zusammenstoßen, weil der Autofahrer sie nach dem Parken unachtsam öffnet.

Laut einer Untersuchung der Unfallforschung der Versicherer sind Dooring-Unfälle wesentlich häufiger, als man vielleicht denken mag: Bei innerörtlichen Unfällen von Radfahrern und Fußgängern sind bei jedem 5. Unfall auch parkende Autos involviert.

Wer haftet bei einem Dooring-Unfall?

In einem Fall, bei dem ein Rennradfahrer mit der geöffneten Fahrertür eines Autofahrers zusammengestoßen ist und sich schwer verletzte, gab das Landgericht Köln dem Autofahrer die volle Schuld. Begründet wurde dies damit, dass ein Autofahrer beim Ein- und Aussteigen dafür Sorge zu tragen habe, dass kein anderer Verkehrsteilnehmer zu Schaden kommt.

Vergewissert sich ein Autofahrer vor dem Öffnen der Tür also nicht, ob sich ein Radfahrer nähert und kommt es zu einem Zusammenstoß, trägt der Autofahrer die Schuld an dem Dooring-Unfall. Weiter sei nicht anzunehmen, dass der Rennradfahrer seinerseits mit zu wenig Abstand zum parkenden Auto habe vorbeifahren wollen – so das Urteil vom 02.08.2022 mit dem Az. 5 O 372/20.

Das Verkehrsrecht verpflichtet Radfahrer lediglich, einen Abstand von 50 cm zu parkenden Autos einzuhalten. So soll Autofahrern ermöglicht werden, die Tür einen Spaltbreit öffnen zu können, um einen Überblick über den Verkehr zu erhalten.

Wie viel Schadensersatz gibt es bei Dooring-Unfällen?

Wie viel Schadensersatz es bei Dooring-Unfällen gibt, ist immer vom Einzelfall abhängig. Im oben genannten Fall musste der Autofahrer bzw. dessen Versicherer für alle immateriellen und materiellen Schäden aufkommen und dem Rennradfahrer 7.500 Euro zahlen.

Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass bei jedem Dooring-Unfall so entschieden wird und der Radfahrer immer 100 % Schadensersatz erhält. Wird einem Radfahrer beispielsweise eine Mitschuld zugesprochen, fällt der Schadensersatz geringer aus. Außerdem ist nicht nur die Schuldfrage, sondern auch der Umfang des Schadens für die Höhe des Schadensersatzes maßgebend. Ein Partner-Anwalt und Rechtsexperte für Verkehrsrecht ist der richtige Ansprechpartner, wenn du Hilfe in Sachen Dooring-Unfall benötigst.

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Über unsere Autoren Nina Haussmann

Nina Haussmann ist seit 2016 freiberufliche Texterin, Ghostwriterin und Lektorin. Mit einem Bachelor-Abschluss in Germanistik und Politikwissenschaften und einem Master-Abschluss in Deutscher Literatur hat sie nicht nur ein fundiertes Wissen über die Feinheiten der deutschen Sprache, sondern auch die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich aufzubereiten. Hauptsächlich schreibt sie Texte im juristischen Bereich, vorwiegend zum Thema Erbrecht, und Ratgebercontent. So unterstützt sie auch die KLUGO-Redaktion seit Anfang 2020 regelmäßig mit Blog- und Contentbeiträgen.

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