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Vorsorge für den Tod Checkliste: Was muss ich vor meinem Tod regeln?
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Die Regelung des Nachlasses ist einfach, wenn der Verstorbene die nötigen Informationen hinterlassen hat. Fehlen diese, kann es kompliziert werden. Mit den richtigen Tipps und unserer Checkliste helfen wir dir, den Nachlass zu ordnen.
Vorsorge für den Tod Das Wichtigste in Kürze
Informationen bezüglich Finanzen, Versicherungen und geschäftlicher Angelegenheiten helfen den Hinterbliebenen im Sterbefall.
Empfehlenswert ist es, schon zu Lebzeiten einen sogenannten Notfallordner anzulegen.
Der Notfallordner sollte alle wesentlichen Informationen bereithalten und für die Hinterbliebenen gut zugänglich aufbewahrt werden.
Auch Wünsche in Bezug auf die eigene Beerdigung können im Notfallordner Platz finden.
Checkliste: Vorsorge vor dem Tod
Es ist nie zu früh, sich mit der eigenen Vorsorge auseinanderzusetzen. Durch eine frühzeitige Planung kannst du sicherstellen, dass deine Wünsche im Falle deines Todes respektiert werden und deine Angehörigen entlastet sind. Die folgende Checkliste hilft dir, die wichtigsten Punkte zu regeln.
Testament erstellen:
Bestimme, wie dein Vermögen verteilt werden soll.
Berücksichtige besondere Wünsche, z. B. Pflege oder Bestattung.
Vorsorgevollmacht:
Lege fest, wer dich im Falle einer Krankheit oder eines Unfalls rechtlich vertreten soll.
Patientenverfügung:
Definiere, welche medizinischen Maßnahmen du im Falle einer schweren Krankheit oder eines Unfalls wünschst oder ablehnst.
Betreuungsverfügung:
Bestimme, wer dich in rechtlichen Angelegenheiten vertreten soll, falls du nicht mehr in der Lage bist, Entscheidungen zu treffen.
Vermögens- und Schuldenübersicht erstellen:
Liste alle wichtigen Vermögenswerte (z. B. Immobilien, Bankkonten, Versicherungen) und Schulden (z. B. Kredite, offene Rechnungen) auf.
Erbvertrag oder Erbfolgeregelung:
Kläre, wer wie erbt, auch im Falle von Unklarheiten oder möglichen Konflikten.
Lebensversicherung:
Überprüfe, ob du eine Lebensversicherung hast und wer die Begünstigten sind.
Bankkonten und Online-Konten:
Bestimme, wie mit deinen Bankkonten und Online-Konten verfahren werden soll.
Wünsche zur Bestattung:
Hinterlege Informationen zur Art der Bestattung (z. B. Urne oder Grab) und eventuelle Wünsche zu Trauerfeierlichkeiten.
Erb- oder Steuerberatung:
Ziehe einen Anwalt oder Steuerberater hinzu, um steuerliche oder rechtliche Fragen zu klären.
Dokumente sicher aufbewahren:
Stelle sicher, dass alle wichtigen Dokumente (Testament, Vollmachten, Verträge) an einem sicheren Ort aufbewahrt werden und vertraute Personen darauf zugreifen können.
Verfügungen regelmäßig überprüfen:
Überprüfe deine Vorsorge regelmäßig, insbesondere nach wichtigen Lebensereignissen (z. B. Heirat, Geburt, Scheidung).
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Wie kann ich Informationen für meine Erben hinterlassen?
Sich schon zu Lebzeiten mit dem eigenen Tod zu beschäftigen, ist für viele Menschen undenkbar. Dazu zählen auch die Formalitäten, die bei jedem Sterbefall automatisch zu erledigen sind. Wer seine Erben schon im Vorfeld entlasten möchte, kann hierfür entsprechende Informationen hinterlegen.
Dazu gehören Fragen wie:
Wie soll die Beerdigung aussehen?
Was ist bezüglich der Bestattungsart gewünscht?
Welche Behördengänge sind zu unternehmen?
Wo finden die Hinterbliebenen Unterlagen und Dokumente?
Optimal ist es, frühzeitig einen sogenannten Notfallordner zu erstellen und so zu verwahren, dass die Hinterbliebenen im "Fall des Falles" schnell und unkompliziert darauf zugreifen können. Die Informationen helfen nach dem Todesfall Ihren Erben, Entscheidungen in Ihrem Sinne zu treffen.
Zusammenfassung:
Natürlich ist ein solcher Notfallordner keine Pflicht. Bedenke aber, dass im Todesfall der Faktor Zeit oft zur knappen Ressource wird: Das liegt auch daran, dass in Deutschland viele Vorgänge mit zeitraubenden Behördengängen verbunden sind. Müssen die Hinterbliebenen erst mühevoll nach Unterlagen suchen oder sind Einzelheiten unklar, vergeht möglicherweise viel wertvolle Zeit.
Ein Notfallordner sollte leicht zugänglich sein. Im Ernstfall sollten die zuständigen Personen wissen, wo dieser sich befindet. Zur Aufbewahrung empfiehlt es sich daher nicht, den Notfallordner zu verstecken oder an einem geheimen Ort zu verwahren.
Was gehört in den Notfallordner?
Was in den Notfallordner gehört, lässt sich nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich empfiehlt sich aber eine Einteilung in:
persönliche Unterlagen
finanzielle Angelegenheiten
Versicherungsunterlagen
medizinische Unterlagen
Dokumente rund um Arbeit und Geschäft
Persönliche Unterlagen
Zu den persönlichen Unterlagen gehören Ausweiskopien, Meldebestätigungen und auch Kontaktdaten der nahen Angehörigen oder engen Freunden und Bekannten. Besitzt du ein Stammbuch, ist eine Kopie des Stammbuchs im Notfallordner ebenfalls gut aufgehoben.
Finanzielle Angelegenheiten
Zu den finanziellen Angelegenheiten gehört eine Übersicht über alle Konten und Sparverträge, sowie – falls vorhanden – eine Information zu bestehenden Bankschließfächern. Bist du Eigentümer von Immobilien oder Grundstücken, solltest du eine Kopie der Grundbuchauszüge ebenfalls im Notfallordner abheften.
Versicherungsunterlagen
Die Absicherung gegen Lebensrisiken wird durch Versicherungspolicen und -verträge dokumentiert. Auch diese gehören als Kopie in den Notfallordner. Das gilt ganz besonders, wenn du Unfall- oder Lebensversicherungen abgeschlossen hast. Hier sind oft Fristen ausschlaggebend, um die Versicherungsleistung in Anspruch zu nehmen – umso wichtiger ist es daher, dass die Unterlagen für die Hinterbliebenen leicht zugänglich sind.
Ergeben sich rund um die Inanspruchnahme der Versicherungsleistungen Probleme, kommt es häufig zu juristischen Auseinandersetzungen mit der Versicherungsgesellschaft. Hier ist oft kompetente Unterstützung durch einen Rechtsanwalt gefragt – er hilft dir dabei, dass du oder deine Hinterbliebenen tatsächlich zu eurem Recht kommt.
Medizinische Unterlagen
Nicht unwesentlich sind für den Notfallordner auch medizinische Unterlagen bzw. Dokumente rund um Ihre Krankheitsgeschichte. Eine Liste über Medikamente, Operationen und Krankheiten ist hilfreich, denn kaum ein Angehöriger wird diese aus dem Kopf wissen.
Bist du Organspender? Dann solltest du auch eine Kopie des Organspendeausweises im Notfallordner abheften. Gleiches gilt für einen sogenannten Medikamentenausweis.
Dokumente rund um Arbeit und Geschäft
Brisant wird es oft, wenn rund um den Nachlass nicht nur private Fragen geregelt werden müssen, sondern auch geschäftliche Anliegen von Bedeutung sind. In der Regel verfügen gerade größere Unternehmen über ein sogenanntes Notfallmanagement. Doch was ist mit Familienbetrieben oder Freiberuflern? Hier ist es von Vorteil, wenn du frühzeitig Regelungen triffst, wer dann Entscheidungen treffen soll – und wer welche Vollmachten erhält.
Alle diese Unterlagen und Dokumente gehören in den Notfallordner. Denk daran, dass gerade bei einem Geschäftsbetrieb existenziell wichtige Handlungen vorgenommen werden müssen, wenn du ausfällst – und das häufig dafür wenig Zeit bleibt.
KLUGO Tipp:
So viel wie nötig – so wenig wie möglich! Der Notfallordner soll keine Ansammlung von sämtlichen Dokumenten aus dem täglichen Leben sein, sondern tatsächlich nur das zusammenfassen, was bei einem plötzlichen Ausfall für die Hinterbliebenen wichtig ist.
Alles auf einen Blick Wichtige Informationen für Hinterbliebene im Sterbefall
Um den Überblick nicht zu verlieren, haben wir für dich als Hinterbliebenen für den Sterbefall noch einmal das Wichtigste zusammengefasst:
Falls vorhanden: Nutze die Informationen aus dem Notfallordner.
Nimm einen ersten, unverbindlichen Kontakt zu einem Bestattungsunternehmen auf.
Stell die wichtigsten Unterlagen des Verstorbenen zusammen – optimal als Original.
Prüfe, ob eine Bestattungsverfügung, eine Sterbegeldversicherung oder ein Vorsorgevertrag mit einem Bestattungsinstitut vorliegt.
Informier die Krankenkasse und die Rentenversicherung über den Sterbefall.
Kündige Wohnung und Versicherungen sowie Verträge mit den Versorgungsunternehmen und den Telefon- und TV-Anschluss.
Stoppe Daueraufträge und Einzugsermächtigungen.
Plane die Beisetzung – dies geschieht gemeinsam mit dem Bestatter.
Regel den Nachlass: Ein vorhandenes Testament wird beim Nachlassgericht eingereicht.
Informiere das Sozialamt und das Finanzamt über den Sterbefall.
Natürlich stehen nach einem Sterbefall viele Dinge an – neben den Behördengängen muss beispielsweise oft auch der Haushalt des Verstorbenen aufgelöst werden. Eine Checkliste oder ein Notfallordner helfen aber, auch angesichts der ohnehin schon belastenden Situation einen klaren Kopf zu bewahren.
Bei allen organisatorischen Aufgaben solltest du aber eins nicht vergessen: Nimm dir auch die Zeit, deiner Trauer Raum zu geben. Ein Sterbefall ist zuallererst ein sehr belastendes Ereignis.
Wer nicht weiß, wie der Nachlass zu regeln ist oder was mit der Wohnung des Verstorbenen passieren soll, kann dafür auch einen Rechtsanwalt zurate ziehen. Dieser kann nicht nur mit der notwendigen Expertise, sondern auch mit ausreichender Erfahrung dazu beitragen, dass deine Sorgen und Anliegen schnell aufgelöst werden.